Menschen Neustadterin organisiert Geschenkaktion für bedürftige Kinder

Die Kinder können Wünsche äußern. Privatpersonen besorgen die Geschenke und übergeben sie persönlich.
Die Kinder können Wünsche äußern. Privatpersonen besorgen die Geschenke und übergeben sie persönlich.

Die, die mehr haben, beschenken Kinder aus ärmeren Familien: Das ist das Prinzip der Geschenkaktion, die Carol Vowinkel seit drei Jahren privat organisiert. Für ihr Engagement bekommt die Neustadterin viel Zuspruch.

„Sozialschwachen Familien hilft keiner“, meint Carol Vowinkel. Egal ob als alleinerziehender, arbeitsloser oder erkrankter Mensch: Man müsse sich oft selbst helfen. Dieses Gefühl wird bei der 29-Jährigen noch stärker, als sie vor drei Jahren während der Pandemie beim Einkaufen bemerkt, dass die Wunschbaum-Aktion, bei der Globus-Kunden Wünsche von bedürftigen Kindern erfüllen, entfällt. Spontan beschließt sie, einer Frau im Geschäft anzubieten, deren Kind ein Geschenk zu kaufen. „Ich habe genau die Richtige angesprochen“, erzählt Vowinkel. Die Dame habe bei dem Angebot vor Freude angefangen zu weinen.

Seitdem startet die Neustadterin jedes Jahr einen Aufruf in der Facebook-Gruppe „Neustadt/Wstr. – Deine Community“, um benachteiligte Familien und großzügige Schenker zusammenzubringen. Rund 15 bis 20 Personen beteiligen sich jedes Jahr als Spender, laut Vowinkel beschenken sie teilweise bis zu fünf bedürftige Kinder auf einmal.

Wünsche berücksichtigen

Die Kinder füllen einen Wunschzettel mit Name und Alter aus. „Letztes Jahr wünschten sich viele Lego“, berichtet Vowinkel. In diesem Jahr seien die Wunschzettel bunter, von Barbies über Baby Born, Lego-Duplo, Toni-Figuren und Spiderman bis hin zu Einhörnern. „Mir ist es wichtig, die Interessen der Kinder zu berücksichtigen“, betont Vowinkel. „Ich will sie mit dem glücklich machen, was sie sich wirklich wünschen.“ Sechs Wochen haben die Spender Zeit, das Geschenk zu besorgen. Wer welches Kind beschenkt, wird zugelost. „Im letzten Jahr sind kurz vor knapp noch Schenker abgesprungen“, erzählt Vowinkel, die dann kurzfristig noch aus eigenen Mitteln weitere Wünsche erfüllt hat.

Der 29-Jährigen ist es wichtig, dass die Geschenke persönlich übergeben werden, „damit das Ganze nicht so anonym ist und man auch sieht, dass sich die Kinder freuen“. Die Räumlichkeiten für die Übergabe stellt die Stadt unentgeltlich zur Verfügung. Am Sonntagnachmittag, 10. Dezember, können die Kinder im Casimirianum an fünf Stationen basteln und Lebkuchenherzen dekorieren. Globus unterstützt mit einer Spende für den Einkauf von Lebensmitteln und Bastelsachen, eine örtliche Gastronomin sorgt für Pizza, und das Team der lokalen Facebook-Gruppe spendet zusätzlich 20 Geschenke. Für den Weihnachtsbaum hat Vowinkel an der Verkaufsstelle des Obst- und Geflügelhofs Becker nachgefragt, die daraufhin ein Exemplar stifteten. Die Schenker bringen Kinderpunsch, Glühwein und Plätzchen mit.

Will Kindern mit ihrer Spendenaktion in der Weihnachteszeit eine Freude machen: Carol Vowinkel.
Will Kindern mit ihrer Spendenaktion in der Weihnachteszeit eine Freude machen: Carol Vowinkel.

„An dem Tag sollen die Kinder mal raus aus ihrem Alltag kommen und den Weihnachtszauber spüren“, erklärt die Initiatorin, die bereits im letzten Jahr im Pfarrheim eine kleine Feier organisiert hatte. „Die Kinder und Eltern waren so begeistert, dass ich fast angefangen habe zu weinen. Wenn man sieht dass die Eltern sich so für ihre Kinder freuen, weiß ich dass ich alles richtig mache.“

Info

Wer Interesse hat, die Aktion im kommenden Jahr zu unterstützen, kann sich per E-Mail an buchhalterin.nw@yahoo.com melden.

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