Neustadt Nochmals einstimmig

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Donnerstag, 21.05 Uhr. Bei der Sitzung des Ortsbeirats Lachen-Speyerdorf gehen alle Hände in die Höhe. Die Fraktionen stimmen dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses am Kreisel der Edon-Kaserne zu. Im Zuschauerraum klatschen über 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr des Ortsteils begeistert Beifall. Der Abstimmung voraus ging eine Erläuterung von Stadtfeuerwehrinspekteur Stefan Klein. Er hatte betont, dass es sich bei der Umsetzung der Pläne nicht um ein Wunschkonzert handele, sondern eine gesetzlich Bringschuld erfüllt werde. „Wir befinden uns seit Jahren in einem Organisationsverschulden. Das bisherige Feuerwehrgerätehaus ist für die Einsatzstärke und das Einsatzgebiet zu klein.“ Das Brand- und Katastrophenschutzgesetz verpflichte die Feuerwehr in acht Minuten an einem Einsatzort zu sein. Diese Zeitspanne könne vom bisherigen Standort bei einem Unfall auf der Autobahn oder einem Brand im Gewerbegebiet Altenschemel nicht eingehalten werden. Bei den Dimensionen für den Neubau gehe es um die Einhaltung von Din-Normen, nicht um überzogenes Anspruchsdenken der Feuerwehr. Ortsvorsteher Claus Schick erläuterte den Ist-Zustand des bisherigen Feuerwehrgebäudes in der Bauerndoktor-Gros-Straße: „Dezentrale Lage, keine getrennte Umkleide für Damen und Herren, kein ausreichender Raum für Fahrzeuge und Spinde, kein Platz für ein Leiterfahrzeug, eine Abgasbelastung über den Grenzwerten sowie Begegnungsverkehr von ankommenden Wehrleuten und ausrückenden Einsatzkräften.“ Es folgte eine Powerpoint-Präsentation, in der Schick ausführlich auf die Ausschlusskriterien der Alternativ-Standorte einging. • Lachener Kreisel am südlichen Ortseingang, Grundstück „Außer dem Sackgarten“: dezentrale Lage, in Privateigentum. • Nördlich der Kita in Lachen: Erweiterungsfläche für die Kita, keine Verkehrsanbindung. • Gelände der Grundschule: keine Verfügbarkeit. •Südlich der ehemaligen Umschlagfabrik: Grundstück zu klein, schlecht erreichbar, Begegnungsverkehr beim Einsatz. • Grundstück neben Lidl-Markt: in der Einflugschneise des Flugplatzes, hohe Erschließungskosten, weil keine Kanalanbindung. • Bolzplatz in der Ortsmitte: Grundstück zu klein. • Grundstück am Kreisel Kanzgraben: zu klein, keine Verkehrsanbindung an das künftige Neubaugebiet mehr möglich, Freilegung des Kanzgrabens erforderlich. • THW-Gelände: dezentrale Lage, im Eigentum des Bundes. •Edon-Kaserne: im städtebaulichen Vertrag für Gewerbeflächen vorbehalten, Stadt müsste Konversionszuschüsse zurückzahlen. Schick kritisierte die Arbeit des Bau- und des Umweltausschusses: „Wäre das Projekt richtig vorbereitet worden, dann hätte es die ganzen Irritationen nicht gegeben. Es ist nicht Aufgabe des Ortsvorstehers, den Ausschussvorsitzenden der städtischen Gremien die Arbeit abzunehmen.“ Nur zwei Umweltschützer meldeten sich und fragten nach Ersatzpflanzungen für die 40 Bäume, die für das Vorhaben weichen müssen. Schick erläuterte, dass die Stadt diese Ausgleichsmaßnahmen zwingend vornehmen müsse. Der Fußweg über das Gelände, den viele Schüler benutzten, bleibe erhalten. Michael Frech (FWG) sagte: „Wir sind froh, dass das Projekt nun endlich in die Gänge kommt. Der Stadtvorstand hat eine rechtzeitige öffentliche Präsentation des Vorhabens verpasst. Man hätte sich damit vieles ersparen können. Vor allem die überflüssige Soziale Netzwerk-Geisterei.“ Jonas Scherr von den Grünen mahnte an, bei der Planung das Klimaschutz-Konzept der Stadt zu berücksichtigen und auf die Optik im Ortskern zu achten. (wkr) Beiratssplitter

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