Neustadt Notarztversorgung endlich geregelt

Einen Vertrag zur Regelung der Notarzt-Versorgung in der Verbandsgemeinde Lambrecht haben gestern der Bad Dürkheimer Landrat Hans -Ulrich Ihlenfeld (CDU) und sein Kollege Clemens Körner (CDU), Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, in Bad Dürkheim unterzeichnet. Der Rhein-Pfalz-Kreis ist die für die Region zuständige Rettungsdienstbehörde. Wahrscheinlich ab 1. August wird in der Verbandsgemeinde wieder ein eigener Notarzt tätig sein.

Der Landkreis Bad Dürkheim sei die erste kommunale Gebietskörperschaft in Rheinland-Pfalz, die Träger eines Notarzt-Standortes ist, betonte Körner. Ihlenfeld erinnerte daran, dass der Notarztdienst in der Verbandsgemeinde bis Mitte 2013 mit dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst gekoppelt war. Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung (KV) den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst zum 1. Juli 2013 an die Bereitschaftsdienstzentrale im Krankenhaus Hetzelstift angebunden hatte, konnte auch die eigene Notarztversorgung für die Verbandsgemeinde nicht mehr aufrecht erhalten werden. Seitdem habe man sich darum bemüht, „für das Tal wieder eine eigene notärztliche Versorgung auf den Weg zu bringen“, betonte Ihlenfeld. Nach Angaben von Christiane Blum-Magin, leitende Beamtin des Rhein-Pfalz-Kreises, seien Gespräche mit der KV darüber geführt worden, ob das bisherige Kooperationmodell fortgesetzt werden kann. In der Verbandsgemeinde seien viele der Meinung gewesen „der böse Landrat in Ludwigshafen, der weit weg ist, ist gegen unsere Notarztversorgung“, so Körner. Das sei aber nie der Fall gewesen. Nach dem Scheitern der Gespräche mit der KV seien Gespräche mit den Krankenkassen über die Finanzierung eines Notarzt-Standorts geführt worden. Letztendlich seien daran Vertreter von über 100 Krankenkassen beteiligt gewesen. Wie berichtet, stellen die Krankenkassen nun jährlich 160.000 Euro für einen Notarzt in der Verbandsgemeinde zur Verfügung. Damit der Landkreis Bad Dürkheim, als Träger des Notarztdienstes, dieses Geld bekommt, müssen nun bereits vorbereitete Verträge zwischen dem Landkreis und den Vertretern der Krankenkassen unterzeichnet werden. Der Landkreis habe die Trägerschaft nur übernommen können, weil das Kreiskrankenhaus Grünstadt sich um die finanzielle Abrechnung kümmere, bedankte sich lhlenfeld. Die in der Verbandsgemeinde ansässigen Ärzte Hartmut Bauer, Michael Klein und Manfred Reiber werden montags, dienstags und donnerstags von 7 bis 19 Uhr, mittwochs von 7 bis 14 Uhr und freitags von 7 bis 16 Uhr den Notarztdienst übernehmen. Dafür bekommen sie lediglich eine Vergütung für anfallende Einsätze. Zu den übrigen Zeiten wird ein externer Notarzt in der DRK-Rettungswache in Lambrecht in Bereitschaft sein. Er bekommt eine Vergütung von 25 Euro pro Stunde. Nach Angaben von Ihlenfeld werde der Landkreis auch noch mit der Vertretung der Notärzte einen Vertrag schließen. Von der Neuregelung würden auch Neustadt und Haßloch profitieren, denn bei mehreren gleichzeitigen Notfällen könne der Lambrechter Notarzt einspringen. Der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst bleibt bei der Bereitschaftsdienstzentrale. (ann)

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