Neustadt „Peter im Pech“ statt „Hans im Glück“

«NEUSTADT/HASSLOCH.» Der Tabellenführer der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt, VfB Haßloch, scheint nach kurzem Durchhänger zurück in der Erfolgsspur. Bei Verfolger Iggelheim gewann der Primus trotz Unterzahl mit 1:0. Für den abstiegsbedrohten TSV Königsbach und die als Absteiger feststehenden VfL Neustadt und TuS Maikammer wird das Warten auf Siege dagegen zum Geduldsspiel. Das Trio geht seit Wochen leer aus. Gegen Berghausen spielte VfL-Ersatztorwart Ilarghy mit gebrochenem Handgelenk.

„Peter im Pech“ statt „Hans im Glück“ beim VfL Neustadt. „Es läuft so ziemlich alles gegen uns“, hadert Trainer Thomas Wünstel. Das Heimspiel gegen Berghausen (1:4) stand der etatmäßige Feldspieler, aber oftmalige Ersatztorwart Peter Ilarghy unter starken Schmerzen mit gebrochenem Handgelenk durch. Er war kurzfristig als Notnagel für den neuen Stammkeeper Ethem Özkökk eingesprungen. Schon beim Warmmachen passierte das Missgeschick, das Ilarghy nun für einige Wochen außer Gefecht setzt. Patrick Dörzenbach ist zudem weiterhin gesperrt. So sieht es vor der Reise zum Tabellenzehnten FV Heiligenstein (Sonntag 15 Uhr) für die auswärts noch sieglosen Neustadter „personell nicht rosig aus“, so Trainer Wünstel. „Im Prinzip kann ich aber keinem Spieler einen Vorwurf machen. Wir sind oft gleichwertig oder sogar die bessere Mannschaft, schaffen es aber einfach nicht, Chancen zu verwerten. Wenn dann in der Abwehr zudem noch gepennt wird, kostet es halt Punkte“, rügt Wünstel. Auch wenn es beim 1:0-Erfolg in Iggelheim noch nicht wie geschmiert lief, sieht man beim zuvor zweimal geschlagenen Primus VfB Haßloch die Lage locker und entspannt. Es geht wieder aufwärts. „Die beiden Niederlagen haben uns aufgeweckt“, glaubt Cotrainer Sebastian Pelgen, der wie Lukas Olbrich in Iggelheim vorzeitig vom Platz geflogen ist. „Es waren völlig überzogene Entscheidungen“, kritisiert Pelgen den Schiedsrichter. Dennoch erkämpfte der VfB in Unterzahl seinen 16. Saisonsieg. „Das waren letztendlich auch Punkte für die Moral“, betont der Rotsünder. Im Heimspiel am Sonntag, 15 Uhr, gegen den FV Dudenhofen II, der in den letzten vier Punktspielen dreimal 0:1 verloren hat, will der Tabellenführer wieder an frühere Stärke anknüpfen: „Im Hinspiel mussten wir uns mit einem 1:1 begnügen. Deshalb haben wir etwas gutzumachen“, sagt Pelgen. Über fünf Monate lang sehnt sich der TSV Königsbach nach einem Erfolgserlebnis und buchte seit neun Punktspielen keinen Sieg mehr. Das rettende Ufer gerät, bei jetzt schon vier Zählern Abstand, allmählich außer Sichtweite. „Es läuft manchmal wie verhext“, klagt Trainer Achim Naumer, dem leichte Verzweiflung anzumerken ist. In der mit 0:3 verlorenen Begegnung in Harthausen musste er kurzfristig Stammtorhüter Florian Wüst und Leistungsträger Viktor Müller ersetzen, hofft aber, dass beide im Heimspiel gegen den Tabellendritten SG Edesheim/Roschbach (Sonntag 15 Uhr) wieder dabei sind. „In solchen Situationen wird deutlich, dass unser Kader zu klein ist. Leute fehlen. Und für Spieler, denen mal eine Pause zu gönnen wäre, weil ihr Akku leer ist, mangelt es an Alternativen.“ Die ursprünglich 20 Mann starke Mannschaft ist aus unterschiedlichen Gründen auf zwölf, dreizehn Akteure geschrumpft. „Edesheim hat einen Lauf und hat sich ins Positive hochgeschaukelt“, verrät Naumer großen Respekt vorm Gegner. Der TuS Maikammer liebt die Treffs am Freitagabend. „Es hat sich so ergeben, dass wir dann meistens den kompletten Kader zur Verfügung haben und die Spiele attraktiver sind als beispielsweise am Sonntagnachmittag“, erklärt TuS-Trainer Hasan Sahin. Wie berichtet, wechselt der Coach zum Saisonende zum VfL Neustadt und wird dorthin „ein halbes Dutzend“ Spieler mitnehmen, wie er sagt. „Ich habe vor, dort etwas Neues aufzubauen. Für mich ist der VfL ein Traditionsverein, bei dem ich mehr Möglichkeiten habe als in Maikammer“, erläutert Sahin. Auch beim viermal in Folge ungeschlagenen Tabellenachten SV Rot-Weiß Seebach (10 Punkte, 8:4 Tore) tritt Schlusslicht Maikammer am Freitagabend (19.30 Uhr) an. An der Marschroute der jüngsten Begegnungen ändert sich dabei nichts. „Wir werden alles probieren, um endlich wieder zu punkten“, verspricht Sahin. Dank der Rückkehrer Roman Deck, Torunay Demir und Borahan Bozoglu besitzt Maikammer wieder mehr Optionen.

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