Neustadt Physiotherapieschule: Die Pläne der neuen Leiterin

Die Ausbildungsplätze an der Physiotherapieschule sind begehrt, es gibt sogar eine Warteliste.
Die Ausbildungsplätze an der Physiotherapieschule sind begehrt, es gibt sogar eine Warteliste.

Eine Ausbildung zum Physiotherapeuten ist beliebt. Das spürt auch die Physiotherapieschule in der Maximilianstraße in Neustadt. Dort gibt es nun eine neue Leiterin, die eine ganz besondere Beziehung zur Schule hat.

Seit 1999 ist die Physiotherapieschule in der Maximilianstraße in Neustadt zu finden. Seit 2017 ist sie als Krankenpflegeschule Teil des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer. Zweimal im Jahr beginnen an der Schule Ausbildungen mit jeweils 30 Plätzen. „Aktuell haben wir bei uns 150 Auszubildende“, sagt Dagmar Van Geldorp. Die 30-Jährige ist die neue Leiterin der Einrichtung, an der acht Dozenten unterrichten. Man habe stets mehr Interessenten als Plätze. „Alleine für den Start des neuen Kurses im Oktober haben wir 170 Bewerbungsgespräche geführt, es gibt sogar eine Warteliste.“

Van Geldorp hat eine ganz besondere Beziehung zur Physiotherapieschule. Zum einen wohnt sie in Neustadt, zum anderen hat sie ihre eigene Ausbildung zur Physiotherapeutin hier gemacht. Sie freue sich sehr über das große Interesse an dem Beruf. Zumal sich ganz unterschiedliche Interessenten für die Plätze bewerben: „Wir haben Absolventen der Realschule, aber auch Abiturienten sowie Leute, die umschulen, also einen neuen Beruf ergreifen möchten“, zählt Van Geldorp auf. Sie liebt ihren Job, weiß aber noch einen Grund, warum er so beliebt ist: „Wer sich für diese Ausbildung entscheidet, hat eine sichere Zukunft.“

Jobs in Praxen und Kliniken

Denn der Bedarf an Physiotherapeuten sei sehr groß. Man könne in verschiedenen Praxen in der Region arbeiten oder auch an ein Krankenhaus wechseln. Wer sportinteressiert sei, könne sich auf den Bereich spezialisieren und für einen Verein tätig werden. Drei Jahre dauert die Ausbildung insgesamt. Das erste Jahr verbringen die Schüler komplett in der Schule in Neustadt. „Dann gibt es Theorie und Praxis, aber noch ohne Patienten.“ Die kommen dann ab dem zweiten Jahr dazu, wenn die Tage aufgeteilt werden und die Schüler die eine Hälfte in der Schule sind und die andere an ihrer Praktikumsstelle in Klinik oder Praxis.

Van Geldorp bezeichnet sich als überzeugte Physiotherapeutin. Sie hat erst in einer orthopädischen Praxis in Neustadt gearbeitet und so den Schwerpunkt Sportphysiotherapie bekommen. Daher ging sie noch zum Studium an die Sporthochschule nach Köln. 2016 stand Van Geldorp zum ersten Mal als Dozentin vor einer Gruppe in Frankenthal. Für sie sei das eine sehr spannende Erfahrung gewesen: „Als Dozentin sieht man den Beruf auf verschiedenen Ebenen und will vor allem, dass der Funke überspringt, dass andere auch Spaß an diesem Beruf finden.“

Momente mit den Patienten

Sie sei immer mehr in die neue Rolle reingewachsen und gehört seit 2019 zum Dozententeam an der Neustadter Physiotherapieschule. Dass sie nun sogar deren Leitung übernommen hat, sieht sie als konsequenten Schritt. „Ich kenne das Team und die Art der Ausbildung hier. Daher weiß ich: Es steckt noch mehr Potenzial in der Ausbildung.“ Da wolle sie mitgestalten und beim Verbessern mithelfen. „Ich denke, das werden spannende Jahre.“ Denn politisch und gesellschaftlich ändere sich viel, was sich auf den Beruf auswirke. Etwa der erhöhte Pflegebedarf der älter werdenden Gesellschaft. „Da gibt es für uns viele Gestaltungsmöglichkeiten, da will ich mich einbringen.“

Was mag Van Geldorp eigentlich so sehr an ihrem Beruf? „Das sind die besonderen Momente mit Patienten“, antwortet sie umgehend und erklärt den Satz auch: „Wenn man sieht, wie durch die Behandlung die Lebensqualität eines Menschen zunimmt und er wieder ein Teil der Gesellschaft werden kann.“

Dagmar Van Geldorp
Dagmar Van Geldorp
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