Neustadt Poker ums Präsidium läuft

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Hinter verschlossenen Türen wird derzeit über den Standort für ein neues Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen verhandelt. Federführend ist das Land. Im Mainzer Finanzministerium werden unterschiedliche Alternativen geprüft: Das im Lauf dieses Jahres freiwerdende Halberg-Gelände ist dem Vernehmen nach der Favorit. Der Eigentümer, der US-Konzern Flowserve, will sein Ludwigshafener Werk vor-aussichtlich im Herbst schließen und das Areal verkaufen.

Über die Zukunft des Industriegeländes wird in Texas entschieden. Dort sitzt die Flowserve-Konzernzentrale. Nachdem ein erster Verkaufsgesprächstermin zwischen den Texanern und der Landesregierung im Dezember geplatzt ist, wird momentan wieder verhandelt. „Die Verhandlungen hierzu werden nach wie vor weiter geführt“, bestätigte eine Sprecherin des Mainzer Finanzministeriums, das die Gespräche über den Neubau begleitet. Entscheidend wird dabei die Preisfrage sein. Und auch die Altlastenfrage könnte eine Rolle spielen. Wo sich heute ein Pumpenwerk auf dem Halberg-Gelände befindet, stand früher auch eine Gießerei. Die Vorteile des Areals liegen auf der Hand: Das Halberg-Verwaltungsgebäude an der Rheinallee ist relativ neu und könnte von der Polizeiverwaltung schnell genutzt werden. Das Grundstück liegt verkehrsgünstig und zentrumsnah. Andererseits ist das Gelände mit seinen Produktionshallen sehr groß – so viel Platz bräuchte die Polizei gar nicht. Für einen Teil müsste wohl ein weiterer neuer Nutzer ins Boot genommen werden. Angeblich haben die Hafenbetriebe Ludwigshafen Interesse. Eine Bestätigung dafür ist momentan nicht zu bekommen. Der Hafen selbst hat in der Vergangenheit eine 2,5 Hektar große Fläche im Luitpoldhafen als Bauplatz für eine neues Polizeipräsidium ins Gespräch gebracht, die seit dem Brand einer Lagerhalle im Sommer 2013 brachliegt. Diese Möglichkeit ist laut Land noch nicht vom Tisch. Doch die Stadt würde dort lieber Wohnbebauung vorantreiben. Die juristische Auseinandersetzung mit dem Hafen über die Bebauungspläne läuft seit zweieinhalb Jahren. Wann dort überhaupt etwas gebaut werden kann, ist derzeit offen. Der Polizei fehlt jedoch die Zeit, weil das alte Präsidium in der Wittelsbachstraße aus allen Nähten platzt. Es herrscht Raumnot für die rund 600 Beamten und das über 85 Jahre alte Gebäude ist dringend sanierungsbedürftig. Zusätzlich zu Halberg und der Parkinsel ist nun auch ein dritter Standort für den Präsidiumsneubau im Gespräch. „Es befindet sich in der Zwischenzeit ein weiteres Grundstück in der Prüfung, ob alle Anforderungen dort erfüllt werden können“, bestätigt eine Finanzministeriumssprecherin, ohne weitere Details nennen zu wollen. Nach RHEINPFALZ-Informationen soll es sich um den sogenannten Südwestknoten handeln, eine Brachfläche zwischen Heinigstraße und Hochstraße Süd in der Stadtmitte.

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