Lambrecht Radweg: Kritik an Zustand

An dieser Stelle bröckelt der Belag.
An dieser Stelle bröckelt der Belag.

Am Zustand des Radwegs von Lambrecht nach Neustadt gibt es Kritik. An einer Stelle, an der der Weg besonders nah am Speyerbach entlangführt, ist der Belag beschädigt. Doch das ist nicht alles.

Norbert Vogt wohnt in Lambrecht und arbeitet in Neustadt. Die Strecke zwischen den beiden Orten legt er in aller Regel mit dem Rad zurück. Von daher weiß er: Der Radweg wird viel genutzt, nicht zuletzt von Pendlern. Doch er sei in schlechtem Zustand.

Da gibt es zum einen eine Stelle, an der der Belag beschädigt ist. Die Verbandsgemeindeverwaltung hat deshalb Warnbaken aufgestellt. Denn der Weg führt hier ganz nah am Speyerbach entlang, der jedoch ein ganzes Stück tiefer liegt. „Die Warnbaken stehen schon bestimmt seit einem Jahr“, berichtet Vogt. Einmal seien sie auch in den Bach gefallen und wieder herausgeholt worden. Besonders für Kinder sei die Stelle gefährlich. „Einst hochgelobt als europäischer Radwanderweg ist er jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst“, so Vogt. Doch Radfahrer hätten keine Alternative. „Die B39 ist viel zu gefährlich.“

Bei der Verbandsgemeindeverwaltung ist das Problem bekannt. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden, so Büroleiter Jürgen Keller. Weil der Weg direkt am Bachufer entlangführe, sei es jedoch schwierig gewesen, eine Fachfirma zu finden. Inzwischen habe sich auf eine Ausschreibung hin aber ein Unternehmen gemeldet, das sich die Arbeiten zutraue. Die Kosten seien allerdings relativ hoch. Keller gibt sie mit 40.000 bis 50.000 Euro an. Die Gremien würden sich in einer der nächsten Sitzungen mit dem Thema beschäftigen.

Vogt: Weg stark zugewachsen

Laut Vogt ist der Weg darüber hinaus stark zugewachsen, vor allem von der Waldseite her. Das führe dazu, dass praktisch nur noch ein Radfahrer auf dem Weg Platz habe. Gerade hinter Kurven könne Gegenverkehr leicht zu Zusammenstößen führen. „Eine unhaltbare Situation, wie ich finde“, so Vogt. Keller räumt ein, dass der Weg zwar immer mal wieder freigeschnitten werde, jedoch nicht regelmäßig. Die Pflege eines Radwegs, der mitten durch den Wald verläuft, sei sehr aufwendig und teuer, so der Büroleiter.

Kritik an dem Weg übt auch Leser Alexander Markow aus Frankeneck, allerdings geht es ihm um ganz andere Punkte. Markow hält den Verlauf am Ortsausgang von Lambrecht für gefährlich. Dort müssen Radfahrer von der Wiesenstraße aus die Bundesstraße 39 überqueren. Volker Neumann, Leiter des Fachbereichs Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht, verweist allerdings darauf, dass an dieser Stelle eigens eine Überquerungshilfe angelegt worden sei, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen. Auch im weiteren Verlauf Richtung Neustadt gefällt Markow an der Strecke so einiges nicht, besonders eine Unterführung kurz vor der K16 und eine Holzbrücke. Außerdem führe der Weg an der früheren Papierfabrik Knoeckel, Schmidt & Cie vorbei, die Markow „ziemlich unansehnlich“ findet.

Alternativroute eine Option?

Der Frankenecker schlägt deshalb vor, die Strecke zu verlegen. Am Ende der Wiesenstraße gebe es oberhalb der Kläranlage einen Weg, der parallel zum Speyerbach verlaufe und sehr schön sei. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) allerdings winkt ab. Es handele sich um einen „unbefestigten Trampelpfad mit starkem Bewuchs“. Der Weg erfülle „in keinster Weise die Anforderungen, um als Rad- und Gehweg genutzt werden zu können“. Im weiteren Verlauf in Richtung Neustadt sei der derzeitige Weg ein Forstwirtschaftsweg, „mit einer nicht optimalen, aber radfahrtauglichen Schotterdecke“, bis er schließlich in Höhe der alten Kläranlage auf einen „benutzungspflichtigen Geh- und Radweg“ münde. Der Streckenverlauf des Radwegs sei insgesamt zwar „nicht optimal, aber akzeptabel“. Aufgrund der vorhandenen Topographie seien die Möglichkeiten außerdem eingeschränkt.

Der Radweg Lambrecht-Neustadt ist Teil des Palatia-Radwegs, der Speyer und Lambrecht verbindet. Er ist größtenteils eben und gilt deshalb auch als geeignet für Familien mit Kindern. Derzeit wird er laut Keller jedoch nicht beworben. Die Verbandsgemeinde nehme aber an der Initiative der Kreisverwaltung teil, die derzeit dabei ist, ein Radwegekonzept zu entwickeln. In diesem Zusammenhang sollen die Radwege in der Verbandsgemeinde dann beworben werden, so Keller.

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