Neustadt Renovierung der Türmerwohnung hat begonnen

Yasin Baturi arbeitet in fast 60 Metern Höhe.
Yasin Baturi arbeitet in fast 60 Metern Höhe.

25.000 Euro Spenden sind schon zusammengekommen, so dass die Renovierung der Türmerwohnung beginnen konnte.

Yasin Baturi ist schwindelfrei. Das ist auch unbedingt notwendig, denn sein Arbeitsplatz befindet sich zur Zeit in knapp 60 Meter Höhe. Als Schreiner verfugt er gerade die Holzfenster der Türmerwohnung auf dem Nordturm der Stiftskirche. Dazu steigt er auf eine dreistufige Trittleiter, die er im Außenbereich aufgestellt hat.

Mit diesen Arbeiten startet die Renovierung der Türmerwohnung. Die Wohnung wurde seit vielen Jahrzehnten nicht mehr instandgesetzt und ist – wie berichtet – dringend renovierungsbedürftig. Mittlerweile sind fast alle Fenster marode, an manchen Stellen haftet der Putz nicht mehr, die Farben der Türen blättern ab, Tapeten lösen sich von der Wand, Treppenstufen sind nicht mehr fest verankert und elektrische Leitungen entsprechen nicht mehr dem modernsten Sicherheitsstandard.

Alles wird mit Spenden finanziert

Künftig soll es auch eine museale Ausgestaltung mit unterschiedlichen „Zeitreisen“ geben: Der Raum im 1. Obergeschoss soll seine ursprünglich barocke Erstfassung erhalten, verbunden mit Schautafeln und einigen noch erhaltenen Utensilien des letzten Türmers (Fahne, Leuchte, Tröte). Es sollen Räume mit Originalmöbeln wie zu Zeiten des letzten Türmers (1950er Jahre) und des letzten Bewohners (1970er Jahre) ausgestattet werden.

Die Baumaßnahme soll fast ausschließlich durch Spenden finanziert werden. Etwa 25.000 Euro konnten der Bauverein und die Stiftskirchengemeinde schon einsammeln, wie Pfarrer Oliver Beckmann berichtet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 100.000 Euro.

Derzeit informiert eine Ausstellung in der Stiftskirche (Öffnungszeiten: montags bis freitags, 11 bis 15 Uhr) über das Renovierungs- und Ausstellungskonzept. Sie gewährt auch Einblicke in den beruflichen und privaten Alltag der Türmerfamilie.

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