Motorsport Rosberg X Racing glücklos in Schottland

Wehe, auf der matschigen Piste funktioniert der Scheibenwischer nicht, wie am Wagen von Johan Kristoffersson (vorne).
Wehe, auf der matschigen Piste funktioniert der Scheibenwischer nicht, wie am Wagen von Johan Kristoffersson (vorne).

Platter Reifen, Kollisionen, kein Scheibenwischer. Für das Rosberg-X-Racing-Team läuft es nicht gut in Schottland in der Extreme-E-Serie. Teamchef Kimmo Liimatainen ist dennoch optimistisch.

Die beiden Hydro X Prix in Schottland markierten die Saisonrennen Nummer drei und vier der Extreme E 2024. Rosberg X Racing (RXR), die Mannschaft von Nico Rosberg, deren Einsatz das in Neustadt beheimatete Team Rosberg übernimmt, war im kühlen und verregneten Schottland nicht vom Glück verfolgt und verpasste zweimal das Podium. Die neue Truppe Legacy Motor Club, für die das Team Rosberg ebenfalls den Einsatz durchführt, steigerte sich im Laufe des Wochenendes.

Schon das erste Qualifying für den ersten von zwei Hydro X Prix begann für RXR glücklos. Mikaela Åhlin-Kottulinsky überfuhr eine Flagge zur Streckenbegrenzung und erhielt zehn Strafsekunden. Für sie und ihren Teamkollegen Johan Kristoffersson, der auf der matschigen Offroad-Piste auch noch ohne Scheibenwischer auskommen musste, bedeutete dies am Ende Rang vier im ersten Qualifying. In Zeittraining zwei legte Kristoffersson mit einem starken Start die Grundlage für den Sieg und damit den Einzug ins große Finale. „Dieser Erfolg war nötig, denn so sind wir als Vierte des Qualifying-Klassements gerade noch ins Finale gerutscht.“ Teamchef Kimmo Liimatainen atmete auf.

Defekte Spurstange

Doch in dem sollte es abermals nicht glatt laufen. Åhlin-Kottulinsky begann gut, doch es dauerte nicht lange, und sie stieß mit Timmy Hansen zusammen. „Ich würde diese Kollision als Rennunfall betrachten, der einfach passieren kann. Leider ist an unserem Odyssey 21 dabei die Spurstange hinten rechts kaputtgegangen. Wir mussten an der Box aufgeben“, erklärte Liimatainen. Hatten sie überlegt, eventuell weiterzufahren? „Um gewertet zu werden, muss man spätestens fünf Minuten nach dem Sieger die Ziellinie erreichen. Aber als Mikaela in der Box angekommen war, war der Erste bereits im Ziel. Mit unserem kaputten Auto war es hoffnungslos.“

Einen Tag später hatten die beiden Schweden Kristoffersson und Åhlin-Kottulinsky die nächste Chance, einen Podestplatz zu erklimmen. Qualifying eins wurde zur Beute von RXR, nachdem Kristoffersson auf der Strecke gegen Fraser McConnell zwar den Kürzeren gezogen hatte, dieser aber wegen einer überfahrenen Flagge zehn Strafsekunden kassierte. Das zweite Qualifying begann aus RXR-Sicht ebenfalls gut: Kristoffersson kam als Leader in die Wechselzone. Dort kollidierte Åhlin-Kottulinsky beim Losfahren jedoch mit Cristina Gutiérrez, da sie nicht damit gerechnet hätte, die McLaren-Pilotin bereits neben sich zu haben. Die Rennleitung brummte der Skandinavierin 30 Strafsekunden auf. Rang drei reichte dennoch zum Einzug ins große Finale, in dem nach einem platten Reifen nur Position vier heraussprang.

Optimistisch für Sardinien

„Es war nicht unser Wochenende“, fasste Liimatainen zusammen. „Auch 2023 hat uns Schottland schon nicht gelegen. Aber dieses Mal reisen wir nur mit 20 Punkten Rückstand auf das in der Gesamtwertung führende Team Veloce Racing ab. Vor einem Jahr hatten wir zu diesem Zeitpunkt 28 Zähler Rückstand“, versuchte der Finne das Positive zu finden. „Was auch wichtig ist: Wir hatten zwar Pech, aber der Speed der Fahrer und des Autos war zu jedem Zeitpunkt da. Das macht uns optimistisch für die nächsten Läufe auf Sardinien, zumal Sardinien für uns im Vorjahr ein sehr guter Ort war.“

Die zweite Mannschaft, die in der weltweiten Rennserie mit Elektro-SUV vom Team Rosberg betreut wird, heißt seit diesem Jahr Legacy MC und trat in Schottland mit Patrick O’Donovan an der Seite von Gray Leadbetter an. Die Truppe des US-amerikanischen Nascar-Stars Jimmie Johnson verpasste zweimal das große Finale und durfte sich jeweils im kleinen Finale beweisen. Das erste davon gewannen sie, im zweiten eroberten sie hinter Mattias Ekström und Cristina Gutiérrez Platz zwei. Außerdem entschieden sie am Sonntag erstmals einen Qualifyinglauf für sich. „Ich denke, wenn Legacy MC nun weiterhin mit diesem Fahrerduo antreten kann und nicht wieder ein Wechsel ansteht, dann werden sie sich positiv entwickeln, und das erste große Finale wird nur noch eine Frage der Zeit“, sieht Liimatainen Potenzial in der amerikanisch-britischen Fahrerpaarung.

Zwei Rennwochenenden

Auf Sardinien, wo RXR 2023 zwei Siege sowie einen zweiten und einen vierten Rang gefeiert hatte, geht es Mitte September mit zwei unmittelbar aufeinander folgenden Rennwochenenden mit der Extreme-E-Saison weiter.

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