Neustadt Ruppertsberg: Teehaus-Sanierung schreitet voran

Das Gerüst am Teehaus steht wohl noch eine Weile.
Das Gerüst am Teehaus steht wohl noch eine Weile.

Das große Ziel des Fördervereins Teehaus ist und bleibt der Wiederaufbau des geschichtsträchtigen Pavillons in Ruppertsberg. Mittlerweile zählt der Förderverein nach Angaben von Ursula Knoll, Ortsbürgermeisterin von Ruppertsberg, über 100 Mitglieder.

Die 18 Kubikmeter Holz sind geschnitten. Das Dach liegt als fertiger Bausatz in einer Halle und wartet darauf, auf das Teehaus gesetzt zu werden. Die Arbeiten hätten sich verzögert, da die Sanierung der Decke sehr kompliziert sei, berichtete die Ruppertsberger Ortsbürgermeisterin Ursula Knoll (CDU) beim Frühlingsempfang der Verbandsgemeinde Deidesheim vergangene Woche.

Auflagen des Denkmalschutzes

Das bestätigt Architekt Mathias Henrich aus Speyer auf Anfrage: „Bevor die Decke und die Deckenbalken in dem denkmalgeschützten Gebäude ersetzt werden können, müssen die Malereien untersucht und restauriert werden.“ Alle Arbeiten müssten ausgeschrieben, Angebote eingeholt und Aufträge vergeben, Zuschüsse beantragt werden – immer unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes. Die Restauration der Malereien könne schon in Kürze beginnen, sagt Henrich. „Von außen ist derzeit nicht wirklich viel zu sehen, dafür wird drinnen so richtig gerödelt.“ Die Arbeiten lägen – trotz der Verzögerungen – im Rhythmus, sodass der angepeilte Abschluss 2022 bestehen bleiben könne.

Fantasie fürs Geldsammeln

Allein das Schneiden des Holzes sowie das Aufschlagen des Daches und die damit einhergehenden Arbeiten hätten rund 80.000 Euro gekostet, für die der Förderverein Zuschüsse „aktivieren“ wolle, sagte der Bad Dürkheimer Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) beim Frühlingsempfang. „Wenn wir die Zuschüsse bekommen, müssen wir sehr viel in Eigenleistung erledigen“, gab Knoll zu bedenken. Doch sie zähle auf die Bevölkerung, deren Fantasie riesengroß sei, wenn es darum gehe, Geld für das Teehaus zu sammeln.

Grund zum Feiern

Gemeinsam mit Ihlenfeld fasste sie die Ereignisse seit dem Brand des Daches 2014 – die Ursache konnte nie herausgefunden werden – zusammen: Dass die Denkmalschutzbehörde des Kreises der damaligen Eigentümerin, dem Weingut Bürklin Wolf, nahegelegt habe, den Pavillon wieder aufzubauen. Wie das Weingut wegen der zu hohen Kosten beschlossen habe, es zu einem symbolischen Preis dem neu gegründeten Förderverein verkaufen. Im September folgte die Schlüsselübergabe an den Förderverein. Kurz vor Weihnachten vergangenes Jahr lieferte ein Betrieb aus der Nachbargemeinde von Ruppertsbergs Partnergemeinde Höchstädt das Holz für das neue Dach – ohne Gegenleistung. Für die Ruppertsberger war das ein Grund zu feiern. Ihlenfeld, selbst Mitglied im Förderverein, schätzt die Gesamtkosten auf 500.000 bis eine Million Euro.

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