Haßloch Schönheitskur fürs Schiltchen

Soll aufgewertet werden: Bereich rund ums Schiltchen.
Soll aufgewertet werden: Bereich rund ums Schiltchen.

Der Straßenausbau der Schmähgasse und die Gestaltung der Grünfläche sollen 2025 starten. Der Bauausschuss hat der Entwurfsplanung zugestimmt. Allerdings: Im östlichen Straßenabschnitt bis zur Forstgasse wird es keine Einbahnstraßenregelung geben.

Der Ausbau der Schmähgasse rund um das Schiltchen als Teil des wiederkehrenden Ausbauprogramms (WAB 2021 bis 2025) sowie die Gestaltung der Freifläche beschäftigt Bürger und Verwaltung seit geraumer Zeit. Der alte Häuserbestand wurde vor Jahren abgerissen und die freie Fläche mit einem Mehrfamilienhaus bebaut. Der westliche Teil des Schiltchens, ein dreieckiges Areal, das von Straßenabschnitten der Schmähgasse umschlossen wird, bietet rund um den Neubau ein unschönes Bild: ein desolater Bürgersteig und eine unbefestigte, als Parkplatz genutzte Freifläche. Zudem ist der südliche Straßenabschnitt ab dem Neumühlweg eine problematische Engstelle für Anwohner und Verkehr.

Der geplante Straßenausbau

Mehrere Ausbauvarianten hatte die Abteilung Bauen und Umwelt der Gemeindeverwaltung erarbeitet und auch mit den Bürgern diskutiert. Themen dabei waren Parken, Fahrradverkehr, Anlieferung bei der Kleiderkammer, Sichtbehinderungen, die Gestaltung der Freifläche und Probleme bei Starkregenereignissen.

Jetzt wurde die Entwurfsplanung vorgelegt. Der südliche Abschnitt der Schmähgasse sollte verkehrsberuhigt gestaltet werden, im westlichen Teil der Gehweg verbreitert werden (Schulwegtrasse). Der nördliche Straßenabschnitt der Schmähgasse sollte bis zur Forstgasse in West-Ost-Richtung als Einbahnstraße ausgebaut werden. Geplant ist, den Kanal im südlichen Bereich zu erneuern und den Durchflussquerschnitt zu vergrößern. Die Grünfläche mit Aufenthaltsbereich und Pranger-Denkmal soll auch zur Versickerung von Oberflächenwasser genutzt werden. Die CDU-Fraktion beantragte, dass im östlichen Straßenabschnitt (ab Hausnummer 41) keine Einbahnstraße in Richtung Forstgasse eingerichtet wird. Im südlichen, verkehrsberuhigten Bereich soll eine Einbahnstraßenregelung in West-Ost-Richtung umgesetzt werden.

Grünfläche mit historischem Pranger

Die Gestaltung der Grünfläche wurde bereits im Feld-, Wald- und Umweltschutzausschuss vorberaten. Die Grünfläche wird als etwa 30 Zentimeter tiefe Mulde ausgebildet, die Übergänge von den angrenzenden Verkehrswegen zu der Grünfläche werden so angelegt, dass der Zufluss von Oberflächenwasser in die Mulde möglich ist. Die Begründung der Bauverwaltung: Im örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept wird empfohlen, Mulden oder Geländesenken insbesondere in Bereichen mit Überflutungsgefährdung bei Starkregen anzulegen. Bei Starkregen könne auf diese Weise die Kanalisation entlastet werden, zudem werde die Überflutungsgefahr reduziert und die Vor-Ort-Versickerung erhöht.

Die Grünfläche wird aus nördlicher Richtung zugänglich sein. Die Gestaltung soll mit Sitzmöglichkeiten, Blumen-/Kräuterrasen, Bäumen und am nordöstlichen Rand mit trockenheitsverträglichen und insektenfreundlichen Stauden erfolgen. Die geschichtliche Bedeutung des Schiltchens, wo sich im Mittelalter der Dorfpranger befunden hat, soll gewürdigt werden. Ein Pranger in Gestalt eines Denkmals soll aufgestellt werden und eine Hinweistafel über die Historie aufklären.

Der Bauausschuss entschied sich mehrheitlich für die Entwurfsplanung mit den Änderungen der Einbahnstraßenregelungen sowie die Gestaltung der Grünfläche ohne fußläufige Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Abschnitt der Schmähgasse. Felix Hamann (FDP) kritisierte in einer persönlichen Erklärung, dass die Entwässerung eines privaten Bauvorhabens jetzt auf Kosten der Allgemeinheit erfolge.

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