Neustadt Schneider und Vojacek knacken den Panzer

Neustadt. Rudi Brendel, der Trainer des Fußball-Landesligisten SV Geinsheim, wollte sich gestern gegen 17.20 Uhr nicht darüber auslassen, ob seine Mannschaft gerade einen großen, einen ganz großen oder einen ganz ganz großen Schritt in Richtung Klassenverbleib gegangen war. Tatsache ist: Aufgrund des 2:1 (0:1) im Derby gegen den SV Gommersheim machten die Gelb-Schwarzen mit nun 30 Punkten einen Satz auf Tabellenplatz zehn.

Dieser darf freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage noch immer prekär ist. Der Vorsprung auf den viertletzten Rang beträgt nur einen Zähler. Und der viertletzte Rang kann im schlimmsten aller Fälle den Abstieg bedeuten. „Wir haben noch ein paar Schritte vor uns“, sagte Brendel, „aber wenn wir gewinnen, können die anderen ruhig auch gewinnen – dann ist das egal.“ Der Sieg des SV Geinsheim, der neunte in dieser Saison, der vierte in den zurückliegenden fünf Partien, war verdient. Beide Formationen traten engagiert auf und gingen an ihre körperlichen Grenzen, jedoch besaß der Gastgeber ein eindeutiges Chancenplus. Im Grunde entwickelte sich ein Duell zwischen dem SV Geinsheim und dem Gommersheimer Schlussmann Florian Wüst, der sein Team mit sehenswerten Paraden zunächst vor einem Rückstand und dann – nachdem Tobias Gleich in der 39. Spielminute die überraschende Führung des Gastes markiert hatte – vor dem Ausgleich bewahrte. Pascal Nebel, der gestern erstmals in dieser Saison in der Startelf stand und 86 Minuten durchhielt, hatte ebenso viele Einschusschancen wie sein Sturmkollege Christoph Appel. Doch wie sie es auch versuchten, ob mit Lupfern oder harten Schüssen, ob aus nah oder fern – Wüst, der Brocken im Gommersheimer Tor mit dem Spitznamen „Panzer“, stahl ihnen die Schau. 70 Minuten lang hielt Wüst seinen Kasten rein, dann war auch er geschlagen. Christoph Appels Schuss wurde noch geblockt, doch der eingetauschte Simon Schneider war zur Stelle und schoss den Ball mitten in das Torgeviert. Vier Minuten später bejubelte der Geinsheimer Anhang den Führungstreffer: André Schlug, ebenfalls eingewechselt, ließ auf der rechten Außenbahn Sebastian Meyer hinter sich und passte flach in den Strafraum, Sven Vojacek lenkte den Ball ins Netz. Der SV Gommersheim wirkte paralysiert, womöglich fehlte ihm auch die Kraft, um sich aufzubäumen. Yannick Schneider versuchte sein Glück mit einem Schuss aus der Distanz (86.), sonst geriet der Geinsheimer Kasten nicht in Gefahr. Im Gegensatz dazu hätte die Niederlage des SV Gommersheim noch höher ausfallen können. Alexander Hayes rettete für den geschlagenen Florian Wüst nach einem Kullerball von Christoph Appel auf der Linie (83.), Alexander Schmidt und abermals Appel vergaben in der 86. und 89. Minute weitere hochkarätige Möglichkeiten. Der SV Gommersheim scheint spätestens durch die gestrige Niederlage dem Abstieg geweiht zu sein. Die Elf von Trainer Mathias Basler ist Vorletzter, der Rückstand auf den Drittletzten, den VfL Fontana Finthen, beträgt sieben Punkte. Am Mittwoch kommt es in einem Nachholspiel zum Vergleich mit dem FC Speyer 09. „Dann zählen nur drei Punkte“, sagte Mathias Basler, „da muss man nicht lange drumrum reden ...“

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