Neustadt Schnelle Hilfe im Notfall

Inbetriebnahme des „Defi“: (v.l.) Klaus Fuchs (DRK), Spender Gerd Berlin, Zweiter Beigeordneter Ralf Trösch.
Inbetriebnahme des »Defi«: (v.l.) Klaus Fuchs (DRK), Spender Gerd Berlin, Zweiter Beigeordneter Ralf Trösch.

Innerhalb von wenigen Minuten muss Betroffenen bei Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern geholfen werden. Deswegen steht jetzt auch am Bahnhof ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) für Laien bereit, der auf den 2014 gestarteten Spendenaufruf der AG Gesundheit im „Lokalen Bündnis für Familien“ zurückgeht.

„Nur einen einzigen Fehler“ könne man beim AED (Automatisierter externer Defibrillator) machen, betonte der Dritte Beigeordnete und frühere Sprecher der AG Gesundheit, Dieter Schuhmacher (SPD), bei der Inbetriebnahme am Bahnhof: „Nämlich den, das Gerät gar nicht zu benutzen.“ Die Installation eines weiteren AED, der aufgrund seiner Sprachführung sowie leichten und sicheren Bedienbarkeit auch kurz „Laien-Defi“ genannt wird, geht auf den vor fünf Jahren initiierten Spendenaufruf der AG Gesundheit im „Lokalen Bündnis für Familien“ zurück. Dank der Spenden von rund 13.000 Euro konnten bislang schon fünf gut sichtbare Gerätekästen an den Standorten Blaubär/Bücherei, Kulturviereck, Sparkasse Rhein-Haardt, Volksbank und Naturfreundehaus angebracht werden. Der Gesamtbetrag ist nach Angaben der Verwaltung nun allerdings aufgebraucht. Das aktuelle, sechste Gerät gehe auf die bereits mit eingerechnete Spende von Apotheker Gerd Berlin zurück, der bei Schulungen viel über den Nutzen der Laiendefis gelernt hat, wie er berichtete. Der Standort Bahnhof sei „schon von Anfang an ein großer Wunsch gewesen“, sagte Schuhmacher, da es hier vor längerer Zeit bereits einmal einen Herz-Notfall gegeben hatte, der zwar gut ausgegangen sei, bei dem ein „Defi“ jedoch nützlich gewesen wäre. Allerdings habe bislang eine passende Möglichkeit gefehlt, das Gerät anzubringen. Die hat sich nun aber durch den DRK-Kreisverband ergeben, denn das Rote Kreuz betreibt seit Juli 2018 ein Büro in der neuen „Residenz Pfalzgraf“ mit 44 Wohneinheiten am Bahnhof, an dessen Außenwand der Kasten nun gut erreichbar hängt. „Insofern war für uns gleich klar, dass wir zur Verfügung stehen werden“, bekräftigte Kreisgeschäftsführer Ralf Tebrün. Batterie- und Elektrodenwechsel übernimmt laut Sozialdezernent Ralf Trösch (SPD) weiterhin die Gemeinde. Die Geräte seien unverzichtbar: „Jeder weiß, wie wichtig die ersten Minuten im Notfall sind.“ Die Wartung des Geräts nimmt der DRK-Ortsverein vor, dessen Vorsitzender Jürgen Vogt darauf hinwies, dass dem Ortsverband für ähnliche Zwecke zwei „Übungs-Defis“ mit Puppen zur Verfügung stünden. Diese könnten bei Schulungen zum Einsatz kommen, womöglich auch zusammen mit der Rathaus-Apotheke: „Ich würde mich freuen, wenn die Gemeinde die Schirmherrschaft übernimmt.“ Schuhmacher kündigte an, dass der geplante Flyer mit allen AED-Standorten in Haßloch bald herausgegeben werden solle. Die Installation eines siebten Geräts solle allerdings dann vor der Erstellung erfolgen: „Wir könnten außerdem durchaus noch weitere davon sinnvoll unterbringen.“ Auch private „Laien-Defis“ sorgten inzwischen „für noch mehr Sicherheit“ in Haßloch, unter anderem bei den Sportvereinen.

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