Neustadt Schwierige Siegerermittlung

Sechsmal 1,3 Kilometer liefen die Teilnehmer beim Martinslauf am Samstag.
Sechsmal 1,3 Kilometer liefen die Teilnehmer beim Martinslauf am Samstag.

«St. Martin.» Gleich zwei Jubiläen standen diesmal im Mittelpunkt: Bereits zum 40. Mal fiel am vergangenen Samstag der Startschuss zum Martinslauf, den der TuS St. Martin in seinem 125. Bestehen ausgerichtet hat. Ein Laufereignis, das sich 147 Läufer aufgrund seines familiären Charakters, aber auch wegen seiner Streckenführung nicht entgehen ließen. Wegen technischer Probleme konnte diesmal jedoch keine Ergebnisliste erstellt werden.

Die technische Panne stieß nicht überall auf Freude. Gerade diejenigen, die sich in den Altersklassen auf dem Podest sahen, wurden enttäuscht. Dennoch mussten die Siegerehrungen nicht gänzlich ausfallen. Die drei Erstplatzierten bei den Männern und bei den Frauen im Hauptlauf über 7,8 Kilometer konnten nach langer Auswertung ermittelt werden. „Mit dem Feld können wir sehr zufrieden sein. Aber die Sache mit der EDV ist uns äußerst peinlich“, sagte Organisationsleiter Bernhard Zenker. Wie im Vorjahr, sicherte sich Alexander Köhler (ADTSV Saarbrücken) auf dem 1,3 Kilometer langen Rundkurs, der sechs Mal zu durchlaufen war, den Sieg. Der Lohn: ein Gutschein für ein Martinsgans-Essen. „Es ist ein schöner, aber auch anstrengender Lauf durch den Ort“, sagte Köhler. Der 21-jährige Student der Elektrotechnik setzte sich gleich nach dem Startschuss am Anstieg in der Wooggasse an die Spitze. Der Lemberger Läufer wiederholte in 24:54 Minuten seinen Vorjahressieg. „Das wechselhafte Profil ist für mich ein gutes Grundlagentraining für die kommende Bahnsaison“, so Köhler. Nur auf dem ersten Kilometer spürte er den Atem der Konkurrenten Lennart Nies (TC Mutterstadt), Marcel Job (TV Maikammer) und Nils Raab (ADTSV Saarbrücken), ehe er sich entscheidend absetzen konnte. „Alexander war sowohl bergauf als auch bergab einfach zu schnell, deshalb haben wir es auch abreißen lassen“, berichtete Nies. Der 32-jährige Betriebswirt aus Mutterstadt mit einer Bestzeit von 34:32 Minuten über zehn Kilometer lieferte sich in der Verfolgung ein Duell mit Marcel Job, ehe er sich in der sechsten und letzten Runde davon machte. „Am Berg war Marcel einfach stark, da musste ich schon kämpfen, um dran zu bleiben. Ich musste meine Chance bergab suchen“, so Nies. Mit dem zweiten Platz in 25:18 Minuten zeigte sich der Vorderpfälzer hochzufrieden. Für ihn und Job war es eine gutes Training für die nächsten Bergläufe. Bei den Frauen hatte zunächst Regina Rieger (TV Maikammer) die Führung übernommen. Aber in der zweiten Runde zog Marion Raab (TV Contwig) an der Südpfälzerin vorbei und baute ihren Vorsprung aus. Am Ende lief Raab in 30:39 Minuten über den Zielstrich und verwies Rieger um fast 50 Sekunden auf den zweiten und Susanne Ullrich (TV Bad Bergzabern) auf den dritten Platz. „Die Priorität liegt bei mir bei den Bergläufen, da lag mir diese Strecke“, sagte Raab. Die 34-jährige, in Neustadt lebende Japanerin Yoshinaga Misaki liebt Wettkämpfe. „Ich komm’ kaum zum Trainieren, deshalb laufe ich so viele Wettkämpfe wie möglich“, erzählte die Asiatin, die schon zum zweiten Mal in St. Martin dabei und drei Tage zuvor auf dem Hockenheimring am Start war. „Jetzt kommt der Potzberg-, dann der Kalmitlauf.“ Auch Erich Binzel (LT Rheinhessen-Pfalz) ist einer, der kaum ein Laufereignis in der Pfalz auslässt. „Laufen ist meine große Leidenschaft, deshalb laufe ich jedes Wochenende einen Wettkampf. Manchmal auch zwei an einem Tag. Das Schöne in St. Martin ist, dass man anschließend die Kameradschaft unter den Läufern pflegen kann“, sagte der Läufer. Leider zeigten sich auch diesmal einige Besucher des Martinusweinfestes uneinsichtig und behinderten die Läufer auf der Strecke. Uschi Kiefer, Zweite Vorsitzende des TuS, versuchte immer wieder, die Besucher im Start- und Zielbereich auf die andere Straßenseite zu bewegen. Und sie stieß manchmal auf taube Ohren.

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