Neustadt Sicher auf vier Füßen

Hornrisse, Hornspalten, hohle Wände – das klingt nicht gut und ist für ein Pferd äußerst unangenehm. Um diese Schäden an Hufen zu behandeln und vorbeugend zu verhindern, gibt es Menschen wie Jule Kaechelen. Sie arbeitet in Neustadt als Huforthopädin.

„Ich bin meist die letzte Hoffnung für viele Pferdebesitzer“, sagt Jule Kaechelen. Sie ist Huforthopädin vor der Anerkennung und wird im März ihre Ausbildung beim Deutschen Institut für Huforthopädie in Morbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich) abschließen. Ihre Arbeit erklärt sie so: „Es ist eine Art der Barhufbehandlung. In kurzen Zeitabständen, meist von vier Wochen, bearbeite ich die Hufe der Pferde während ihrem Wachstum.“ Sie selbst reitet seit 25 Jahren und hat zurzeit in ihrem Stall in Neustadt fünf Pferde stehen. Penny, ihre eigene Stute, bleibt brav und ruhig, während die 35-Jährige sich die Hufe genau anschaut. „Hier sieht man gut, dass die innere Hufwand steiler ist als die äußere. Dadurch kommt es zu einer ungleichmäßigen Abnutzung des Horns.“ Dieses Problem will die Huforthopädin beheben, in dem sie mit Messer und Raspel an die Arbeit geht. Zu ihrem eigenen Schutz trägt sie Stahlkappenschuhe, eine Schürze und spezielle Stulpen. „Mein eigentliches Ziel ist es, dass sich die Hufe meines Pferdes langfristig selbst helfen“, ergänzt sie. „Eine Verbesserung ist auch immer erst nach einiger Zeit erkennbar, da der Huf ein Jahr braucht, um richtig nachzuwachsen.“ Sie behandelt mittlerweile bereits 25 Pferde, kann allerdings noch nicht von dieser Arbeit leben. „Ich möchte mich gar nicht selbstständig machen. Ich habe meinen Beruf als Sozialarbeiterin im Neustadter Krankenhaus, den ich auch behalten will“, sagt die Neustadterin. Die zweijährige Ausbildung zur Huforthopädin, die sie im März 2013 begann, hatte „Höhen und Tiefen“, sie musste „mit der Situation wachsen“, doch trotzdem hat sie es geschafft, sich mit ihren fünf bis sechs Kollegen hier im Umkreis zu arrangieren. „Die meisten Pferdebesitzer gehen erst zu einem Huforthopäden, wenn sie mit der herkömmlichen Hufpflege nicht mehr weiter kommen.“ Um das zu ändern und auch vorbeugend zu behandeln, will sie ihren Kundenstamm erweitern. Außerdem bietet sie Tierakupunktur an. (agö)

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