Neustadt Sicherheit auch für Anwohner

Auto trifft Natur, auch beim Mandelblütenfest.
Auto trifft Natur, auch beim Mandelblütenfest.

Mehr Sicherheit für die Besucher, vor allem aber auch für die Anwohner – unter dieser Prämisse steht das neue Konzept für das Mandelblütenfest in Gimmeldingen. Gestern wurde es von Oberbürgermeister Marc Weigel und Ortsvorsteherin Claudia Albrecht vorgestellt. Die Stadt ist Veranstalter, die Ortsverwaltung zeichnet für die Organisation verantwortlich.

Am Freitag ging Albrecht davon aus, dass das Fest am dritten oder vierten Märzwochenende steigen könnte – zumindest laut derzeitiger Wetterprognose. Ob dem tatsächlich so sein oder der Termin noch weiter nach hinten gelegt wird, entscheidet das Gimmeldinger Organisationskomitee jeweils am vorherigen Montag. Fest steht aber schon, dass 35 Ausschankstellen samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet haben werden. Hinzu kommen 65 Aussteller von Kunsthandwerk bis Feinkost. Angesichts der Besuchermassen sei ein Sicherheitskonzept notwendig, erklärte Weigel gestern. Deshalb habe er ein solches Konzept veranlasst, wozu sich alle Beteiligten von Stadt- und Ortsverwaltung, Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten an einen Tisch gesetzt hätten. Die Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen, bilanzierte Albrecht. Das Ergebnis diene sowohl den Gästen als auch den Gimmeldingern. Demnach gilt das Sicherheitskonzept für den Großraum Gimmeldingen. Wie bei anderen Großveranstaltungen gibt es eine technische Einsatzleitung. Bei der Kommunikation wird laut Stadtfeuerwehrinspekteur Stefan Klein auf Digitalfunk umgestellt, um vom Telefonnetz unabhängig zu sein. Erste Hilfe wird der Arbeitersamariterbund leisten – und das erstmals nicht nur sonntags, sondern an beiden Tagen. „Wir wollen die Verkehrsbeeinträchtigung auf ein Minimum reduzieren“, erläuterte Polizeihauptkommissar Helmut Landwich. Dabei geht es vor allem darum, gefährliche Rückstaus auf die Autobahn 65 zu vermeiden. An Knotenpunkten sei die Polizei mit Motorrädern und Fahrrädern, aber auch zu Fuß im Einsatz. Zwar stehen bei Gimmeldingen zwei große Parkflächen mit Platzeinweisern bereit – geht es aber nach Polizei und Ordnungsamt, reisen die Besucher am besten mit Bus oder Bahn an und nutzen die kostenlosen Shuttlebusse. Diese fahren sonntags ab dem Weinstraßenzentrum, wo dann auch geparkt werden kann. Vom Hauptbahnhof aus fährt die Linie 512. Trotzdem werden erfahrungsgemäß auch viele mit dem Auto kommen. Hier setzen Polizei und Ordnungsamt darauf, dass sie von der Autobahn aus die Abfahrten Neustadt-Süd und Deidesheim nutzen und dann auf Parkplätze außerhalb und die Shuttlebusse umsteigen. Um Verständnis dafür, dass an beiden Tagen die Festmeile für den Verkehr gesperrt sein wird – am Bahnhof Mußbach ist Schluss, Einlass für Anwohner mit Durchfahrtsberechtigung, Schwerbehinderte, Taxis und Rettungsfahrzeuge nur an der Gimmeldinger Straße –, warb der Oberbürgermeister. Und stellte sich damit auch vor die Ortsvorsteherin, die von Anwohnern stark kritisiert worden war. „Der Auftrag für ein solches Konzept kam von mir“, so Weigel, angesichts der Dimension des Mandelblütenfests sei das unerlässlich gewesen. Die Regelungen in Sachen Durchfahrt in den Ort wurden dabei von der städtischen Straßenverkehrsbehörde getroffen: „Wir sind berechtigt, die Durchfahrt zu beschränken, wenn die Sicherheit gefährdet ist“, erklärte gestern Wolfgang Lederle. Und damit umgekehrt dazu, Ausnahmen per Durchfahrtsberechtigung zuzulassen. Bei der Kontrolle werde das Ordnungsamt von der Polizei unterstützt: „Sie wird dafür sorgen, dass das Durchfahrtsverbot befolgt wird.“ Zur allgemeinen Sicherheitslage, Stichwort politisch motivierte Kriminalität, liegen laut Helmut Landwich keine Hinweise auf eine besondere Gefahr vor. Allerdings bleibe es bei einer hohen abstrakten Gefährdungslage. Sicherheitsrelevante Hinweise werde die Polizei vor und während des Fests auch über den Nachrichtendienst Twitter vermelden.

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