Neustadt „Spieler rufen nicht immer Höchstleistung ab“

2016 standen sich die TSG Deidesheim (rechts Alexander Schubing) und 08 Haßloch (links Torben Hubach) erstmals in einem Pflichts
2016 standen sich die TSG Deidesheim (rechts Alexander Schubing) und 08 Haßloch (links Torben Hubach) erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber. Deidesheim siegte seinerzeit in der Bezirksliga-Partie mit 5:1.

«Hassloch.» Als sich die beiden Fußball-Bezirksligisten 1. FC 08 Haßloch und TSG Deidesheim am 18. August in Deidesheim zum Vorrundenderby getroffen hatten, war die Stimmung sowohl bei den 08ern als auch bei der TSG nach deren Auftaktsiegen bestens. Ernüchtert begegnen sich die zwei Lokalrivalen morgen, Sonntag, 14.30 Uhr, in Haßloch zum Rückspiel wieder.

Im Gegensatz zu den Derbys zwischen dem 1. FC 08 Haßloch, dem VfL Neustadt und dem SV Geinsheim haben die für die 08er und der TSG Deidesheim keine Tradition. Beide Erste Mannschaften dieser Vereine standen sich erst 2016 erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber. Dreimal gab es dieses Duell bisher. Bemerkenswert ist dabei, dass den Haßlochern kein einziges Mal ein Sieg gelungen war. Den 08-Spielern, die bereits vor zwei Jahren dem Kader angehörten, dürfte vor allem noch die 1:5-Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen am 7. August 2016 schwer im Magen liegen. Die beiden anschließenden Begegnungen endeten trotz Haßlocher Überlegenheit mit einem Remis. Der 1. FC 08 Haßloch hat deshalb morgen etwas gutzumachen. Mit ihrem 3:1-Sieg vom vergangenen Sonntag beim FSV Freimersheim verbesserte sich die Mannschaft von 08-Spielertrainer Andreas Brill auf Tabellenplatz sechs und geht erneut als großer Favorit in das Derby. Nicht nur die negative Bilanz aus den bisherigen Spielen gegen die TSG sollte die Haßlocher allerdings motivieren. Mit einem Sieg könnten die 08er nämlich bis auf Rang drei vorstoßen, wenn die FG 08 Mutterstadt und der SV Südwest Ludwigshafen gleichzeitig verlieren und die TSG Jockgrim gegen den FC Lustadt höchstens ein Unentschieden erreicht. Als Dritter würden sie dann auf einem Tabellenplatz, auf dem man sie aufgrund der starken Neuzugänge auch erwarten durfte, überwintern. Während der 1. FC 08 Haßloch in dieser Saison immerhin permanent in der oberen Tabellenhälfte platziert ist, befindet sich die TSG Deidesheim inzwischen auf dem Tiefpunkt. Nach dem Sieg am ersten Spieltag in Rheinzabern und dem 0:0 im Hinspiel gegen die 08er hatten die Deidesheimer vier Punkte auf dem Konto. In den anschließenden 15 Begegnungen verbuchten sie nur noch sieben Zähler. Negativer Höhepunkt war die jüngste 2:4-Heimniederlage im Rückspiel gegen Mitaufsteiger und Schlusslicht Rheinzabern. Resultat ist das Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz. Sollte Rheinzabern, das nur noch einen Punkt weniger als die TSG hat, heute gegen TuS Knittelsheim mindestens ein Unentschieden erreichen, führen die Deidesheimer morgen sogar als neuer Tabellenletzter nach Haßloch. TSG-Spielertrainer Danko Boskovic möchte rückblickend auf den bisherigen Saisonverlauf nichts beschönigen. „Unser Tabellenplatz zeigt natürlich, dass es schlecht läuft“, bestätigt er. Der vorletzte Rang spiegele aber nicht das wahre Leistungsvermögen seiner Mannschaft wider. „Man muss zum einen berücksichtigen, dass wir immer mit großen Personalproblemen zu kämpfen haben. Ärgerlich ist aber vielmehr, dass die Spieler nicht immer ihre Höchstleistung abrufen“, erklärt er. In vielen Spielen entscheide die Tagesform, und diese habe nicht immer gestimmt. Wenn dann noch so starke Spieler wie zurzeit Mario Seckinger, die ein Spiel alleine entscheiden können, gesperrt seien, sei das fatal. Seckinger werde morgen in Haßloch ebenfalls nur als Zuschauer sein. Ansonsten hofft Boskovic, dass die Haßlocher die TSG unterschätzen. „08 hat eine ganz starke Mannschaft, die ich ursprünglich auf einem der ersten drei Tabellenplätze erwartet hätte. Dort läuft es anscheinend auch nicht optimal“, meint er zum Gegner. Losgelöst von der Bedeutung der Begegnung freut er sich, an die Adam-Stegerwald-Straße zurückzukehren. „Ich habe ja vor meinem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern als kleiner Junge dort gespielt und aus dieser Zeit immer noch Freunde“, erzählt er. Nachdem Boskovic beim Heimspiel gegen Rheinzabern verletzt nicht hatte mitwirken können, würde er morgen erstmals seit 1994, als er als D-Junior den Sprung zum FCK gewagt hatte, erst zum dritten Mal wieder auf dem 08-Gelände auflaufen – vorausgesetzt, er ist einsatzfähig. Seitdem war er lediglich jeweils einmal mit den B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern und dem FCK II in Haßloch angetreten.

x