Kreis Bad Dürkheim/Neustadt Tage der seelischen Gesundheit werden fortgesetzt

Bei psychischen Probleme gibt es Hilfsmöglichkeiten.
Bei psychischen Probleme gibt es Hilfsmöglichkeiten.

Die Veranstaltungsreihe „Tage der seelischen Gesundheit“ des Landkreises Bad Dürkheim und der Stadt Neustadt gehen nach der Premiere mit Auftakt im Jahr 2023/2024 in die zweite Runde. Darüber hat der Kreis informiert.

Künftig sollen im jährlichen Wechsel Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen, und Themen, die Erwachsene angehen, aufgegriffen werden. In der kommenden Veranstaltungsreihe steht die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt.

„Derzeit arbeitet die Kreisverwaltung Bad Dürkheim gemeinsam mit verschiedenen Fachleuten aus der Region an einem Veranstaltungskonzept, mit dem auch diese Zielgruppe erreicht werden kann. Bereits im Herbst dieses Jahres soll es erste Veranstaltungen dazu geben“, berichtet Melanie Krebs, bei der Kreisverwaltung zuständig für die Koordinierungsstelle für Gemeindepsychiatrie.

Hintergrund ist, was sowohl bundesweite Erhebungen als auch der Austausch mit Experten, Eltern und Schülern vor Ort ergeben haben: Die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen ist in den vergangenen Jahren ebenfalls gestiegen. „Davon sind nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern und sonstige Bezugspersonen betroffen, die nach Erklärungen für das Erlebte und nach passenden Hilfsmöglichkeiten suchen“, erklärt Krebs.

Auch Prävention wichtig

Um das Thema bearbeiten zu können, gab es bereits eine nicht repräsentative Umfrage unter Experten und Institutionen, die sich mit der Frage nach Aufklärungs- und Informationsbedarf für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen befasst hat. Bei der Frage, ob es Themen oder Störungsbildern mit besonderem Handlungsbedarf gebe, wurden besonders häufig Angststörungen, soziale Phobien, Depressionen und aggressives, sich selbst oder andere verletzendes Verhalten genannt. Es ging aber beispielsweise auch darum, wo und wie die Zielgruppen in der Region erreicht und adäquat informiert oder aufgeklärt werden können.

„Wir wollen mit den Tagen der seelischen Gesundheit psychische Erkrankungen enttabuisieren, ihnen Aufmerksamkeit zukommen lassen und zugleich präventiv tätig werden“, wird der für das Gesundheits- und Jugendamt zuständige Erste Kreisbeigeordnete Timo Jordan in einer Pressemitteilung zitiert. Jede durch Prävention verhinderte Behandlungsnotwendigkeit sei ein Erfolg. „Wir sind deshalb sehr froh darüber, dass die Premiere der Reihe so gut angenommen wurde, und hoffen diesmal auch bei den Kindern und Jugendlichen auf rege Beteiligung.“

200 Teilnehmer beim ersten Aktionstag

Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger waren beim ersten großen Aktionstag „Zufrieden älter werden – was die Psyche stark macht“ im April im Foyer der Kreisverwaltung. Auch weitere Veranstaltungen waren gut besucht. Beim Aktionstag wurden Fragebögen an die Teilnehmenden ausgegeben und inzwischen ausgewertet. Der Großteil der Besucherinnen und Besucher (45 Prozent) war zwischen 61 und 80 Jahre alt, gefolgt von den 41- bis 60-Jährigen (33 Prozent). Zum Phänomen, dass Frauen sich oft mehr mit Gesundheitsvorsorge beschäftigen als Männer, passt, dass 77 Prozent der Gäste weiblich waren.

11 Prozent der Teilnehmenden waren Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen, 22 Prozent Selbstbetroffene, 33 Prozent interessierte Bürger, 34 Prozent kamen, weil sie beruflich mit dem Thema zu tun haben. Insgesamt bewerteten die Befragten den Aktionstag positiv: 49 Prozent waren sehr zufrieden, weitere 48 Prozent zufrieden mit der Veranstaltung. Verbesserungsvorschläge wurden ebenso abgefragt und sollen in die Planungen miteinfließen. Künftig soll zwischen Themen für Erwachsene und Themen für Kinder und Jugendliche jährlich gewechselt werden.

Mit den Tagen der seelischen Gesundheit beteiligt sich der Landkreis Bad Dürkheim mit seinem Gesundheitsamt über eine Kooperationsvereinbarung am Projekt „Gesundheit für alle!“ der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG), das für dieses Jahr den Schwerpunkt „Psychische Gesundheit“ gesetzt hat. „Mit der LZG als Kooperationspartner haben wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht, da die die Landeszentrale viel Wissen im Bereich der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Schwerpunkt Gesundheit mitbringt“, lobt Silke Basenach, Leiterin des Gesundheitsamts.

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