Ruppertsberg Theo Berchtold wird am Sonntag 100 Jahre alt

War zehn Jahre lang Ortsbürgermeister: Theo Berchtold.
War zehn Jahre lang Ortsbürgermeister: Theo Berchtold.

Ruppertsberg. Der ehemalige Ruppertsberger Ortsbürgermeister Theo Berchtold wird am Sonntag, 21. Juli, 100 Jahre alt. Der frühere Schulleiter hat sich über den Ort hinaus auf vielfältige Weise engagiert.

Nach seiner Lehrerausbildung und aus dem Kriegseinsatz 1945 verwundet heimgekehrt, war Berchtold zunächst Lehrer in seinem Heimatdorf Dackenheim, dann in Ruppertsberg, das ihm zur zweiten Heimat wurde. 1970 wurde er Rektor an der Hauptschule Deidesheim. Der Beruf des Lehrers war für ihn „der schönste der Welt, und ich würde immer wieder Lehrer werden“, sagt er.

Berchtold war Landesvorsitzender des Bundes Katholischer Erzieher und Erzieherinnen (BKE) Pfalz und zählte zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes Bildung und Erziehung in Rheinland-Pfalz. Er gehörte dem Personalrat für Lehrer an Grund-und Hauptschulen der Bezirksregierung Neustadt an und war ehrenamtlicher Beisitzer im Verwaltungsgericht.

Zehn Jahre Bürgermeister

Engagiert widmete sich Theo Berchtold über viele Jahre hinweg der Kommunalpolitik. Er gehörte dem Gemeinderat Ruppertsberg, dem Verbandsgemeinderat Deidesheim und dem Kreistag Bad Dürkheim an. Zehn Jahre lang, von 1979 bis 1989, lenkte als Ortsbürgermeister die Geschicke von Ruppertsberg. Während seiner Zeit als Ortschef bewegte sich viel im Ort. So wurden die Friedhofshalle gebaut, der Traminerkeller ausgebaut und das Bürgerhaus neu gestaltet.

Die Partnerschaften der Gemeinde waren Berchtold ein Herzensanliegen. Während er als Schulleiter Partnerschaften mit einer amerikanischen Schule der Air-Base Sembach und mit einer französischen Schule (College Saint-Pierre in Courpière/Auvergne) initiierte, gründete er als Bürgermeister Gemeindepartnerschaften mit Courpière und der bayerischen Stadt Höchstädt. Das sind lebendige Partnerschaften, die beide bis heute gehalten haben. Berchtold ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Wie übersteht man all die Höhen und Tiefen eines langen Lebens? „Mit Gottvertrauen“, sagt Theo Berchtold. „Ich bete täglich und verstehe nicht, warum so wenige Menschen im Glauben Kraft finden.“ Seine Kriegsverletzung und die Beschwernisse des Alters machen ihm zunehmend zu schaffen.

Mit großem Interesse verfolgt er immer noch das Weltgeschehen, schaut täglich die Nachrichten und meint: „Dieser schreckliche Krieg in der Ukraine. In so vielen Städten, die ich jetzt wieder in den Nachrichten höre und sehe, war ich als junger Soldat. Und jetzt ist dort Krieg, und die Menschheit hat anscheinend nichts gelernt.“

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