Neustadt Tragischer Vorfall im Freizeitpark

Schauplatz der Ereignisse: der Kinderbereich „Majaland“ des Holiday Parks.
Schauplatz der Ereignisse: der Kinderbereich »Majaland« des Holiday Parks.

Der Vorfall hatte sich bereits am Sonntag, 28. Mai, ereignet. Parkmanager Bernd Beitz berichtete am vergangenen Mittwoch auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass sich der Junge, der zusammen mit seinen Eltern und anderen Familienmitgliedern in den Holiday Park gekommen war, am Wasserspielplatz im „Majaland“ aufgehalten habe. Plötzlich sei dem Dreijährigen ein Stück Essen, vermutlich ein Teil einer Wurst, im Hals stecken geblieben. Der Junge habe keine Luft mehr bekommen und noch zu seinen Eltern laufen können. Der Bediener eines Karussells ganz in der Nähe habe den Notfall bemerkt und sofort über Notruf die interne Leitstelle des Holiday Parks informiert, die daraufhin den Sanitätsdienst alarmiert habe. Nach den Angaben von Beitz haben an jedem Tag zwei Sanitäter, die eine Qualifikation zum Rettungsassistenten besitzen, Dienst im Park. Ihre Aufgabe ist es, Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes zu versorgen. Etwa eine Minute später sei eine der beiden ausgebildeten Rettungssanitäterinnen, die sich etwa 100 Meter entfernt aufgehalten habe, vor Ort gewesen, so Beitz. Zusammen mit einem Arzt und einem als Sanitäter ausgebildeten Feuerwehrmann, die sich beide als Besucher im Park aufhielten und zufällig in der Nähe befanden, habe sie die Erstversorgung vorgenommen. Etwa 20 Minuten später sei der ebenfalls sofort alarmierte Rettungsdienst eingetroffen. Das bewusstlose Kind sei reanimiert und ins Diakonissen-Krankenhaus nach Speyer gebracht worden. Der Bereich, in dem sich der Vorfall ereignet hat, sei zunächst kleinräumig abgesperrt worden, das ganze „Majaland“ sei nach etwa 12 bis 15 Minuten geräumt gewesen. Die Einsatzkräfte hätten alle erforderlichen Maßnahmen unternommen, und die Rettungskette des Holiday Parks habe gegriffen, sagte Beitz. Diese sehe vor, dass die interne Leitstelle des Parks bei einem Notruf sofort den Sanitätsdienst alarmiere, der seinen Standort beim „Pfälzer Dorf“ etwa in der Mitte des Parks habe. Parallel dazu werde im Notfall der externe Rettungsdienst gerufen. Außerdem würden der Parkmanager und der jeweilige Chef vom Dienst informiert. Mit dieser Vorgehensweise solle gewährleistet werden, dass sowohl die Abläufe der Erste-Hilfe- als auch der organisatorischen Maßnahmen wie beispielsweise Absperrungen funktionieren. Regelmäßig fänden Notfallübungen im Park zusammen mit dem Deutschem Rotem Kreuz und der Feuerwehr statt. „Im Nachgang haben wir die Abläufe analysiert und können sagen: Die Rettungskette hat funktioniert“, sagte Beitz. Er widersprach damit Medienberichten und kritischen Äußerungen im sozialen Netzwerk Facebook, die Rettungsmaßnahmen hätten zu lange gedauert. Allerdings habe er Verständnis dafür, dass Zeugen des Vorfalls jede Minute, in der auf das Eintreffen des Krankenwagens gewartet wird, wie eine kleine Ewigkeit vorkomme. Unverständlich fand er das Verhalten einiger Parkbesucher, die versucht hätten, mit ihren Handys Fotos vom Schauplatz des Vorfalls und den Rettungsmaßnahmen zu machen. Dass der Junge einige Tage nach dem Vorfall gestorben ist, bedauere das Unternehmen sehr, betonte Beitz. Mit der Familie stehe der Holiday Park in Kontakt. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat Ermittlungen aufgenommen, weil eine nicht natürliche Todesursache vorliege, sagte Oberstaatsanwalt Kai Hempelmann am Mittwoch auf Anfrage der RHEINPFALZ, aber bisher noch keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass ein Fremdverschulden vorliegen könnte.

x