Neustadt Treffen 70 Jahre nach der Einschulung: „Wir halten uns gegenseitig fit“

Fröhliches Miteinander beim Treffen in der Neustadter Altstadt.
Fröhliches Miteinander beim Treffen in der Neustadter Altstadt.

70 Jahre ist es nun her, dass Elisabeth Sheffer und 46 andere Mädchen zum ersten Mal die Ostschule besuchten. Einige der Frauen treffen sich seit vielen Jahren regelmäßig und kamen nun zum Jubiläum zusammen. Sogar eine Liebesgeschichte geht auf diese Zeit zurück.

Für Elisabeth Sheffer ist es ein besonderes Jubiläum. Denn am Montag stand ein Treffen ihrer Grundschulklasse an. Dieses organisiert sie zwar jedes Halbjahr, aber jetzt jährt sich die Einschulung zum 70. Mal. Im April 1954 waren Sheffer und ihre Mitschülerinnen in der Ostschule zum ersten Mal zum Unterricht angetreten.

Von den damals 47 Schülerinnen sind dieses Mal elf der Einladung gefolgt. Einige hat es laut Sheffer ins Ausland verschlagen, die meisten seien aber rund um Neustadt geblieben. Die Beerdigung der Religionslehrerin hatte sie einst wieder zusammengebracht, und so riefen sie die Klassentreffen ins Leben. Wie viele kommen, steht nie vorher fest, aber es hat sich ein Stamm von ungefähr zehn Frauen gebildet.

Kommunikation per Handy

Über den Tisch wandert gleich zu Beginn ein Fotoalbum mit alten Aufnahmen, ein Gemeinschaftsprojekt der Frauen. Dabei werden Geschichten ausgetauscht und es wird sich gegenseitig auf den neusten Stand gebracht. Eine Frau verkündet stolz, Uroma geworden zu sein , was die Runde sehr erfreut. Sheffer sagt dazu mit einem Schmunzeln: „Wir halten uns gegenseitig fit. Es hilft einfach sich zu treffen.“

Aber nicht nur das Album ruft alte Erinnerungen wach, auch eine Schiefertafel ist mit dabei. Die Frauen kommunizieren heute auf verschiedenste Art und Weise: Manche nutzen ihr Handy für Fotos und den Austausch miteinander, andere werden lieber per Post über anstehende Treffen informiert.

An ihre Grundschulzeit denken die Frauen gerne zurück, dabei entstanden sogar Bünde fürs Leben. Zwar waren die Klassen damals noch streng getrennt, aber die Mädchen und Jungs konnten sich in der Pause gegenseitig beobachten. Das führte im Fall Theresia und Jürgen zu einer Ehe. Eine Mitschülerin erinnert sich noch gut: „Jürgen hat schon in der Grundschule angekündigt, sie später heiraten zu wollen.“

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