Handball TSG Haßloch: Zech trifft zwölf Sekunden vor dem Ende

Niklas Glindemann
Niklas Glindemann

Nur eine Woche nach dem verpatzten Saisonstart gegen die HG Saarlouis hat Handball-Drittligist TSG Haßloch die ersten Punkte eingefahren. Auch deshalb, weil einer zurückgekehrt war, der mit seiner Erfahrung die Mannschaft am Leben hielt.

Das war wieder nichts für schwache Nerven. Bis zur letzten Sekunde mussten die zum TV Kirchzell mitgereisten TSG-Fans um den doppelten Punktgewinn zittern. Mit dem Abpfiff war dann die Erleichterung spürbar. Auch bei Cheftrainer Michael Übel und der gesamten Mannschaft.

Zwölf Sekunden vor dem Abpfiff sicherte Maximilian Zech mit dem letzten Treffer des Abends der TSG Haßloch im Gastspiel bei Aufsteiger TV Kirchzell den 31:30 (14:12)-Sieg. Im letzten Angriff der Gastgeber hatte Kapitän Marco Bitz ebenso das Glück auf seiner Seite, als er mit seiner Parade den Ausgleich noch verhinderte. „Am Ende war es die pure Erleichterung“, sagt Michael Übel. Der Cheftrainer hatte schon im Vorfeld die Chancen in der Partie als 50:50 eingeordnet. Der Druck lag auf Seiten der Gäste aus dem Großdorf.

TSG zunächst überlegen

Übel: „Unser Ziel ist es, die Aufsteiger hinter uns zu lassen. Also mussten wir dort gewinnen.“ Seine Schützlinge kamen gut in die Partie und hatten bis auf die einmalige Führung der Gastgeber zum 7:6 (14.) über weite Strecken die Partie im Griff. Übel setzte auf das Tempospiel. So führten die Gäste aus Haßloch nach 21 Minuten bereits mit 13:9 durch Florian Kern. Kirchzell hatte wenig entgegenzusetzen, die Bären waren in allen Mannschaftsteilen einen Tick stärker und schafften es bis Mitte der zweiten Spielhälfte immer wieder, durch Treffer aus dem Rückraum sich mehrmals mit vier Toren abzusetzen. Besonders Niklas Glindemann und Nicolas Herrmann, die beiden Neuzugängen auf den Rückraumpositionen, waren eine Bereicherung im Positionsangriff.

Trotzdem kam es wieder einmal etwas anders: Trotz der deutlichen 25:20-Führung (48.) kamen die Gastgeber binnen sieben Minuten noch zum 27:27-Ausgleich (55.). Das erinnerte an die Partie gegen die HG Saarlouis. „Das war völlig unnötig, dass wir in solch wenigen Minuten, in denen wir nicht auf dem Hut waren, fast ein Spiel aus der Hand geben“, kritisiert Übel seine Jungs. „Da müssen wir künftig konstanter werden“.

Glindemann gleicht aus

Aber diesmal ließen die TSG-Jungs nicht die Köpfe hängen. Es wechselten ständig die Führungen, mal lagen die Gäste aus Haßloch, dann die Gastgeber vorne. Niklas Glindemann gelang 74 Sekunden vor dem Ende der 30:30-Ausgleich. Davor erwies sich Florian Kern als Mister Zuverlässig: Der 31-jährige Linksaußen und Vorbild im Team, glich für die Bären jeweils nach der Führung der Hessen zum 28:28 und 29:29 aus. „Flo war wieder einmal überragend“, lobt Übel seinen Routinier. Noch vergangene Woche musste Kern wegen einer Ohrenentzündung pausieren. Vor der Partie in Kirchzell war sein Einsatz zunächst fraglich.

Zwölf Sekunden vor dem Ende und in Unterzahl nach einer Hinausstellung gegen Julius Herbert traf Maximilian Zech schließlich zum viel umjubelten Sieg. „Ich bin froh, dass am Ende die Körner gereich haben. Eine Niederlage wäre ein Schlag in die Magengrube gewesen“, sagt Michael Übel, der die Mannschaft auf dem besten Wege sieht, ihren Aufwärtstrend fortzusetzen.

Am Samstag gegen Aldekerk

Schon am nächsten Samstag gastiert der TV Aldekerk im TSG-Sportzentrum. Dann will Haßloch die nächsten zwei Zähler für den Ligaverbleib einfahren. Übel: „Es geht nicht nur um zwei Punkte, sondern auch um den direkten Vergleich am Ende der Saison.“

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