Neustadt „Und dann wird heftig getanzt“

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Auf der Bühne wird noch Kabel verlegt, an der Kasse noch geübt. Aus den Boxen dröhnt „Moviestar“ über den recht leeren Platz, und die Sonne schiebt sich langsam hinter den Wolken hervor, während die ersten Winzersteaks und Weinschorle über die Tresen der Haiselscher gehen. Ruhig und gemütlich startete das Neustadter Weinfest gestern zur Mittagszeit in die neue Saison. Ruhig und gemütlich? Nein, eine große Gruppe lustiger Jugendamtler lacht, trinkt und feiert, als wär’s schon später Abend. Aus Kaiserslautern sind sie gekommen, um in Neustadt den Betriebsausflug zu verbringen. Mit dem Zug ging es nach Mußbach, zu Fuß vorbei am Haardter Schloss auf den Sonnenweg und dann zum Mittagessen zu „de Haiselscher“, wie Angelika Meigel vom Kaiserslauterer Jugendamt erzählt. Meigel freut sich auf die kommenden Wochenenden. „Jedes Jahr komm ich mit Freunden zu den Haiselscher. Dann wird so heftig getanzt, dass auch schon mal ne teure Brille verloren geht“, sagt sie lachend. Die Sonne hat es inzwischen geschafft, sich gegen die Wolken durchzusetzen - und das schreiben sich die fröhlichen Lauterer gerne selbst zu: „Des Wetter hammer aus Lautre mitgebrung.“ Nur eines fehle ihnen im Neustadter Winzerdorf: der Chef, der leider nicht mitkommen konnte. Die Mitarbeiterinnen lassen herzlich grüßen! Derweil brutzelte Erik Freytag Bratwürste im „Weinhaus Feuerwehr“. Rund 30 Leute wirken jedes Jahr daran mit, dass das Feuerwehr-Haisel die Feierlaunigen mit Weck, Worscht und Woi und einer Menge Fleisch versorgen kann. Darunter auch viele Feuerwehrleute - also unter den Helfern. Unter den Feierlaunigen vermutlich auch. „Die Planung fürs nächste Jahr beginnt immer schon mit dem Abbau“, erzählt Freytag, der selbst insgesamt 42 Jahre lang Feuerwehrmann war. Zum Beispiel wird das Haisel jedes Jahr aufs Neue gestrichen. Aber jetzt liegen erst mal zwei Wochen und drei Wochenenden Pfälzer Feierlaune vor den fleißigen Helfern im Winzerdorf. Während hier gefeiert und dort gebrutzelt wurde, verlegt Fabian Fuchs einige Meter weiter die letzten Kabel auf der Bühne. „Nur noch ein paar Banner aufhängen, dann sind wir fertig“, stellt er fest. Insgesamt sechs Jahre schon betreut er für RPR1 die Bühne der Haiselscher, allerdings nicht am Stück. „Um 19.30 Uhr geht das Bühnenprogramm los, heute mit der Band Midnights. Zwischen 20 und 21 Uhr wird es normalerweise richtig voll, wenn das Wetter gut ist. Aber das erste Wochenende ist meist etwas entspannter“, weiß Fuchs aus Erfahrung. Und wenn das Wetter schlecht ist? „Das war es noch nie, seit ich hier bin“, stellt er prompt fest. Na, das lässt für die kommenden Wochenenden doch nur Gutes hoffe ...

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