Neustadt Ungewohnt defensiv

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NIEDERKIRCHEN (dil). Der 1. FFC Niederkirchen machte gestern Nachmittag auf dem Weg zum direkten Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga ein großer Schritt. Im Spitzenspiel des 18. Spieltages der Frauenfußball-Regionalliga Südwest schlugen die Niederkirchenerinnen den Tabellenzweiten SG 99 Andernach mit 2:1 und vergrößerten dadurch ihren Vorsprung auf die Rheinländerinnen wieder auf zehn Punkte.

Rechtzeitig zu ihrem zweiten Spitzenspiel in Folge hatte sich die Personalsituation des FFC wieder deutlich verbessert. Zum einen kehrte Kristin Götz nach abgelaufener Sperre in die Anfangsformation zurück. Und mit Kathrin Becker saß eine der drei seit der Winterpause verletzungsbedingt ausgefallenen Stammspielerin zumindest wieder auf der Bank. Darüber hinaus hielt Silvana Arcangioli trotz Verletzung die gesamten 90 Minuten durch und war wie so oft Ausgangspunkt vieler Niederkirchener Aktionen. Taktisch hatte sich FFC-Trainer Niko Koutroubis für eine außergewöhnliche Formation entschieden, denn er nominierte eine Fünferabwehrkette und mit Marie-Kristin Müller nur eine Sturmspitze. „Uns hätte ein Unentschieden gereicht, aber Andernach musste auf Sieg spielen“, begründete er die ungewohnt defensive Ausrichtung seiner Startelf. Kaya Buhl und Annika Fend, die beim Sieg in Bad Neuenahr noch gemeinsam den Angriff gebildet hatten, fielen den Änderungen zum Opfer. Trotz verstärkter Defensivabteilung tauchten in der Anfangsphase ausschließlich die Niederkirchenerinnen gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Bereits in der zweiten Minute hatten sie ihre erste große Chance zum 1:0, als Müller den Ball nach Flanke von Arcangioli unbewacht nicht unter Kontrolle brachte. In der 16. Minute war ein toller Schuss Arcangiolis etwas zu hoch angesetzt. Erst danach gelang es den Gästen, sich vom Druck des FFC zu befreien. Nach einer ausgeglichenen Spielphase bewiesen sie aber erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause, warum sie in dieser Saison bisher die meisten Tore erzielt haben. Zunächst wehrten zwei Niederkirchener Abwehrspielerinnen zwei Schüsse von Jasmin Stümper ab (36.). Und anschließend hatten sie Glück, dass die gleiche Spielerin bei ihrer nächsten Chance nur die Latte traf. Ausgerechnet in der stärksten Phase der Andernacher trafen die Gastgeberinnen zum 1:0. Diesmal agierte Müller wiederum nach Flanke von Arcangioli völlig cool und schloss den mit tollem Zuspiel von Lisa Egelhof eingeleiteten Konter eiskalt ab. Aufgrund der Halbzeitführung wechselte Koutroubis mit Kaya Buhl eine zweite Stürmerin ein, um bei den zu erwartenden weiteren Kontern noch gefährlicher zu sein. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. Die Andernacher kamen jedoch nur dann zu Chancen, wenn sich der FFC einen der ungewöhnlich vielen Fehlpässe leistete. Nachdem Buhl in der 72. Minute mit einem schönen Weitschuss an SG-Torfrau Kimberley König gescheitert war, traf sie fünf Minuten später nach Vorarbeit von Arcangioli doch zum 2:0. Freuen konnten sich die Niederkirchenerinnen jedoch nicht lange darüber, da Andernachs Einwechselspielerin Caroline Asteroth nur eine Minute danach die zu weit vor ihrem Tor stehende Niederkirchener Torfrau Lena Kurz mit einem Heber zum 1:2 überwandt. Die beiden einzigen weiteren Torchancen boten sich dem FFC. Aber sowohl Arcangioli (85.) als auch Sabrina Freymüller (90.) scheiterten an Kimberley König. Falls der FFC am kommenden Sonntag in Riegelsberg gewinnt und die SG Andernach zu Hause gehen den TuS Issel verlieren sollte, könnten die Niederkirchenerinnen bereits im Saarland die Meisterschaft feiern. So spielten sie 1. FFC Niederkirchen: Kurz - Hans, Fuchs, Henke, Egelhof, Hünerfauth – Stortz (46. Buhl ), Baumann, Götz (90.+1 Herrmann), Arcangioli - Müller (82. Freymüller).

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