Neustadt Von Rasern und Moped-Rennen

85 Prozent der Fahrer fahren Im Schlossgarten zu schnell.
85 Prozent der Fahrer fahren Im Schlossgarten zu schnell.

Raser in der Ortsrandstraße „Im Schlossgarten“ setzen den Ruppertsbergern zu. Es gebe sogar Moped-Rennen jüngerer Verkehrsteilnehmer, teilte eine Anwohnerin in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Wegen der gesperrten Hauptstraße komme zurzeit noch das höhere Verkehrsaufkommen dazu. Dadurch würden Radfahrer, Fußgänger und vor allem Kinder gefährdet. Dem Gemeinderat wurde eine Unterschriftenliste vorgelegt.

Bereits 2011 hatte eine Anwohnerin berichtet, dass in dieser Straße regelmäßig zu schnell gefahren werde. Angeblich habe sich bis jetzt nicht viel an der Situation geändert. Das stimme so nicht ganz, betonte Ursula Knoll: „Das ganze Dorf hat mittlerweile Tempo 30.“ Eine Begehung mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Polizei habe ergeben, dass die wirksamste Methode in diesem Bereich eine Geschwindigkeitskontrolle mit einem Blitzer sei. Knoll würde gern ein solches Gerät zusammen mit anderen Gemeinden der Verbandsgemeinde anschaffen, denn der Polizei mangele es für solche Aktionen an Personal. Dies sei schon ein mögliches Thema für die Bürgermeister-Dienstbesprechung, bestätigte der Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Gerd Metz. Allerdings klappe die Beschaffung nicht von jetzt auf gleich. Vierzehn Tage lang wurde mit einem Messgerät die Geschwindigkeit „Im Schlossgarten“ gemessen. Das Ergebnis war, dass 85 Prozent der Fahrer zu schnell waren. Jedoch waren 87 Prozent davon nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde unterwegs. Heiner Weisbrodt (FWG) hält nichts von Blitzern. Die seien nur temporär im Einsatz. Baumpflanzungen am nördlichen Straßenrand seien sinnvoller, auch wenn dadurch Parkplätze wegfielen. Die Straße wirke dadurch enger, und es werde automatisch langsamer gefahren. „Wir sollten für die Bürger ein Signal setzen und verschiedene Möglichkeiten testen“, sagte auch Michael Wahl (FWG). Die Ratsmitglieder einigten sich auf vier verschiedene Varianten. Den Nordrand mit Bäumen zu bepflanzen, lasse sich nicht ganz so schnell umsetzen, so Knoll. Es müssten Grundstücke gekauft, Zuschüsse beantragt und finanzielle Mittel in den nächsten Haushalt eingestellt werden. Für die Aufstellung einer dauerhaften Geschwindigkeitsanzeige sollten Preise eingeholt werden. Auch Kunststoffschwellen könnten probeweise getestet und besonders gefährdete Stellen wie die Bushaltestelle optisch besser hervorgehoben werden. Beschwerden kamen auch aus dem Bereich „Von-Dalberg-Straße/Wiesenstraße“. Jedoch ging es hier um die Parksituation in den engen Straßen, wo nicht einmal mehr die Müllabfuhr durchpasse. In den vergangenen Wochen habe es 40 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Falschparkens gegeben, so Wahl. Die Stimmung unter den Anwohnern sei sehr angespannt. Das habe nichts mit dem Hauptstraßenausbau zu tun und betreffe auch nicht ausschließlich geparkte Autos, so Weisbrodt. Knoll und Metz boten an, noch einmal mit den Anwohnern zu reden. Die FWG verlangte in ihrem Antrag, dass mit den Einnahmen aus den wiederkehrenden Ausbaubeiträgen ein langfristiger Investitionsplan erstellt werden soll. „Die Gemeinde muss wissen, was finanziell auf sie zukommt“, betonte Jürgen Buchholz (FWG). Der Bauausschuss berät in der kommenden Sitzung den Fünfjahresplan, erklärte Knoll. Außer den Gehwegen in der Hauptstraße und der Planung des nächsten Schrittes sei nichts möglich. „Die Gehwege in der Hauptstraße werden doppelt so teuer wie geplant“, so Knoll. Das Baugewerbe verlange zurzeit Höchstpreise. Die Gemeindestraßen seien jedoch in keinem dramatischen Zustand. Das habe ein Rundgang mit dem Bauamt ergeben. Trotzdem sei eine längerfristige Planung sinnvoll.

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