Neustadt Warum Soku Teil des Nachhaltigkeitsnetzwerks ist

Die Helfer beim Freiwilligentag haben eine Wand gestrichen.
Die Helfer beim Freiwilligentag haben eine Wand gestrichen.

Aus einer Brachfläche an den Bahngleisen einen beliebten Treff für Jugend, Kultur und Veranstaltungen machen – das ist die Idee für Soku an der Winzinger Straße. Was dort alles los ist, und was das Konzept mit dem Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung zu tun hat.

Neustadt als Anlaufpunkt für junge Menschen, die zu coolen Beats in einer Großstadt-Umgebung feiern wollen. Gibt es nicht? Gibt es doch – auf dem 7000 Quadratmeter großen Gebiet an der Winzinger Straße 10. Die Disco Suite war dort 2015 gescheitert. „Und wir wollten nicht, dass das Gelände einfach nur noch leer ist“, sagt Jochen Harms. Er ist als Vorsitzender des Vereins Socu federführend für das Gelände verantwortlich. Der Verein für Sozio-Kultur kümmert sich seit zwei Jahren um das Areal und seine Entwicklung und schreibt sich mit „c“, also Socu. Wenn es um das Gelände und die Feste dort geht, hören die Neustadter aber oft Soku, also mit „,k“. Das ist die Betreiber-GmbH für die Veranstaltungen.

Mülltrennung muss auch bei Partys sein.
Mülltrennung muss auch bei Partys sein.

Jochen Harms ist gewissermaßen die Klammer von „c“ und „k“. Er führt Besucher gerne übers Gelände, zeigt Club, künftige Konzerthalle und den großen Außenbereich. Das alles ist nicht Neustadt-typisch, man spürt eher Großstadtflair. Harms gefällt dieser Eindruck. Bei seinem Engagement und dem seiner Mitstreiter gehe es darum, „dafür zu sorgen, dass nicht immer alle Neustadt verlassen“. Man will auch vor Ort etwas für junge Leute und solche anbieten, die an besonderen kulturellen Veranstaltungen Interesse haben. „Wir arbeiten hier eigentlich immer“, sagt Harms.

„Ein toller Ort“

Einige Freiwillige seien jede Woche da, andere zu besonderen Aktionen. Der Ansatz des Vereins rund um dieses Gelände und sein Bemühen seien ein perfektes Beispiel, wie der Bereich „Soziales und Ökonomie“ im Neustadter Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vertreten sein kann. Denn Soku sei mehr als eine „reine Eventlocation, sondern ein toller Ort für Bildung, Teilhabe und damit Chancengleichheit“, sagt Stefanie Deutsch vom Bildungsbüro. Im Verein und auf dem ganzen Areal gehe es um Partnerschaften, Innovation und Nachhaltigkeit.

Dazu passt, dass Harms gerne Dinge einbaut, die woanders aussortiert wurden. So zeigt er auf eine große Markise. „Da müssen wir jetzt nur noch den Motor einbauen, um sie ausfahren zu können“, erklärt Harms. Im Prinzip sei das gelebte Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle), wie es bei der Landesgartenschau und künftig im gesamten Neustadter Verwaltungshandeln auch stattfinden soll. Passend dazu: Auf dem Gelände sind Müllboxen aufgestellt, damit die Clubbesucher alles nach Wertstoffen sortieren können.

Aktuell 35 Fördermitglieder

Harms bietet zudem Workshops an oder stellt das Gelände für MINT-Treffen der Stadt zur Verfügung, bei denen es um die Förderung von Schülern in naturwissenschaftlichen Fächern geht. Harms freut sich über all diese Veranstaltungen: „Wir wollen noch viel mehr machen.“ Und er findet diese Begegnungen von ganz unterschiedlichen Gruppen sehr wichtig. Man werde dabei gezwungen, über den eigenen Tellerrand zu schauen, und merke, dass man gemeinsam doch etwas erreichen könne. „Da geht es dann auch nicht mehr um politische und soziale Grenzen. Das sind Aushandlungsprozesse, die am Ende zu etwas Gutem führen“, sagt Harms, der sich da immer wieder gerne einbringt.

Blick aufs Soku-Außengelände.
Blick aufs Soku-Außengelände.

Und weil auf dem Gelände immer etwas zu tun sei, hat er Soku auch wieder beim Freiwilligentag der Metropolregion angemeldet. Es fand sich eine Helfergruppe ein. „Wir haben eine Wand unserer kommenden Veranstaltungshalle komplett neu gestrichen“, freut sich Harms über den nächsten kleinen Fortschritt. Viele seien von diesem Gemeinschaftsgedanken begeistert und blieben als Helfer hängen. So wünscht er sich das auch für die Zukunft. Damit alle Pläne klappen, seien weitere Unterstützer – zusätzlich zu den aktuell 35 Fördermitgliedern – jederzeit und gerne willkommen.

Info

In einer kleinen Reihe stellen wir drei konkrete Projekte des Neustadter BNE-Netzwerks vor und vermitteln so einen Eindruck von der genauen Arbeit. Interessenten sind jederzeit willkommen. Sie können sich per E-Mail an bildungsbuero@neustadt.eu melden oder am Netzwerktreffen am 10. Oktober, 16 bis 19 Uhr, Soku (Winzinger Straße 10), teilnehmen.

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