Neustadt „Werden Dauerkartenbesitzer verlieren“

Die Planungen für die Sanierung des Kalmitbades sollen vorgestellt, zum anderen eine „Initiative zum Erhalt des 50-Meter-Beckens“ gegründet werden. Diese Ziele verfolgt eine Informationsveranstaltung am Mittwoch, 7. Januar, 19 Uhr, im Rassigakeller des Bürgerhauses Maikammer. Dazu laden die Werbegemeinschaft Maikammer und der Förderverein Kalmitbad Maikammer ein.

Die Sanierung des Kalmitbades ist beschlossene Sache. Allerdings ist noch fraglich, in welcher Form. Der ehemalige Verbandsgemeinderat Maikammer hat einen Sanierungsbeschluss auf Basis eines Plans gefasst, der den Erhalt der 50-Meter-Bahnen vorsah. Dieser Plan wurde im Februar 2014 bei einer Bürgerversammlung vorgestellt. Wasserfläche sparen wollte man im Bereich des Nichtschwimmerbeckens. Zu diesem Plan hat der Edenkobener Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé im Dezember in nichtöffentlicher Ratssitzung eine Alternative vorgestellt. Demnach sollen die 50-Meter-Bahnen im Schwimmerbecken auf 25 Meter verkürzt werden, um Wasser zu sparen. Das Springerbecken mit einem Ein- und Dreimeterbrett soll eine Kletterwand bekommen, das Nichtschwimmerbecken zum Erlebnisbecken mit Breitrutsche, Massagedüsen und Schwanenhälsen umgewandelt werden. Die Sanierungskosten würden sich laut Gouasé von 5,39 auf 4,27 Millionen Euro verringern und das Land möglicherweise einen Zuschuss von 800.000 Euro gewähren (die RHEINPFALZ berichtete am 16. Dezember). Bereits bei der jüngsten Ortsgemeinderatssitzung in Maikammer wurde Kritik an dieser Alternative laut und eine Einwohnerversammlung gefordert. Nun haben sich die Werbegemeinschaft Maikammer und der Förderverein Kalmitbad zusammengefunden, um sich für den Erhalt des 50-Meter-Beckens stark zu machen. „Das größere Becken ist ein Alleinstellungsmerkmal und auch ein Grund, weshalb es zahlreiche Bürger besuchen. Und auch etliche Feriengäste kommen eigens deshalb“, sagte Thomas Herrmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dass Kosten gespart werden müssten, räumte er ein. Seiner Ansicht nach sollten Fachleute prüfen, ob sich nicht die Tiefe des Schwimmerbeckens von derzeit 2,20 Meter um 40 Zentimeter verringern lasse – auch diese Variante senke den Wasserverbrauch. Gegebenenfalls könnte außerdem das Nichtschwimmerbecken verkleinert werden. Die ins Spiel gebrachte Kletterwand aber „will und braucht keiner“. Denn, so betonte Herrmann, „wir möchten kein Spaßbad“. Der Förderverein Kalmitbad sei auch mit dem Ziel gegründet worden, das Freibad in dem Zustand zu erhalten, wie es ist, sagte der stellvertretende Vorsitzende Karl Breitner. Sicher ist er, dass „wir Dauerkartenbesitzer verlieren werden, wenn die Bahnen verkürzt werden“. Er sei schon häufig von Bürgern angesprochen und von Urlaubsgästen angeschrieben worden, die sich von der Alternative alles andere als begeistert zeigten. Einheimische und Interessierte aus der Umgebung seien deshalb aufgefordert, bei dem Informationsabend am Mittwoch ihre Meinung zu sagen. Vielleicht habe der eine oder andere ja auch andere Ideen. Wie Herrmann erachtet es Breitner als notwendig zu sparen. Doch darüber solle mit den Nutzern diskutiert werden. Auch mit den Schulen aus Maikammer und anderen Orten, die das Bad aufsuchten, und den Sportvereinen sollte nochmals gesprochen werden, findet Breitner. Er fordert: „Wir brauchen verlässliche Daten und Fakten, wer wann weshalb ins Kalmitbad geht.“ Breitner kritisierte, dass nach der Fusion der zwei Verbandsgemeinden der Beschluss des alten Verbandsgemeinderates Maikammer einfach vom Tisch gefegt worden sei. Und um diesen Plan mit Erhalt des 50-Meter -Beckens zu unterstützen, beabsichtigen Werbegemeinschaft Maikammer und der Förderverein Kalmitbad, eine Unterschriftenaktion zu organisieren. Eine Liste soll dem Verbandsgemeinderat Edenkoben bei seiner nächsten Sitzung am 29. Januar vorgelegt werden. (giw)

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