Neustadt Zu früh gefreut

Die Schüssel des Mastes auf dem Abrahamsberg bleibt vorerst kaputt.
Die Schüssel des Mastes auf dem Abrahamsberg bleibt vorerst kaputt.

Es war am Sonntag, als der Lindenberger Manfred Schmitt – gerade in Neustadt weilend – eine SMS von Vodafone auf sein Handy bekam. Sinngemäß stand darin: „Es freut uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie die Vodafone-Dienste wieder nutzen können. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.“ Die Freude war groß, war er doch 13 Tage ohne Internet, Handy- und Festnetzempfang gewesen (wir berichteten am Freitag). Betroffen waren laut dem Anbieter insgesamt 95 Haushalte in Lindenberg, die Vodafone über Satellit beziehen. Grund für die Störung: ein defekter Funkmast auf dem Abrahamsberg. Dumm nur, dass sich auf den Bericht in der RHEINPFALZ hin das Sat 1-Regionalfernsehen in Lindenberg gemeldet hat und einen Bericht über die Probleme mit Vodafone plante. Schmitt setzte sich von Neustadt aus mit Ortsbürgermeister Reiner Koch (FWG) in Verbindung, der ihm riet, den Drehtermin abzublasen, sofern wieder alles funktioniert. Schmitt fuhr also nach Hause und wollte sich von dort aus mit dem Regionalfernsehen in Verbindung setzen. Doch siehe da: Telefonieren funktionierte noch immer nicht. Genauso wenig wie das Surfen im Internet. Also zu früh gefreut. Aber so kam immerhin der Termin mit Sat 1 gestern Morgen zustande. Zu sehen ist der Bericht heute um 17.30 Uhr. Es war übrigens nicht Manfred Schmitt selbst, der diese Anekdote gegenüber der RHEINPFALZ erzählte: Das war Ortsbürgermeister Koch – denn Schmitt konnte ja auch gestern noch nicht wieder von Lindenberg aus telefonieren. Vodafone-Sprecher Volker Petendorf teilte auf Anfrage mit, dass er leider immer noch keine Entstörung melden könne. Am Samstag sei ein Techniker auf den 60 Meter hohen Mast geklettert. Der habe festgestellt, dass die Satellitenschüssel defekt sei und ausgetauscht werden müsse. „Wir hatten gehofft, dass der Sturm die Schüssel lediglich verschoben hat“, sagte der Sprecher. Das Ersatzteil müsse aus dem Raum Stuttgart geliefert werden. Jedoch könne er nicht sagen, wie lange es dauere, bis die Windverhältnisse einen erneuten Aufstieg auf den Turm zuließen, so Petendorf. Bei zu starkem Wind sei ein solcher Einsatz lebensgefährlich. „Das ist höhere Gewalt“, betonte der Sprecher. Warum Manfred Schmitt die SMS bekommen habe, „können wir überhaupt nicht nachvollziehen“, sagt Petendorf. Er bittet die Lindenberger Kunden weiterhin um Geduld. Wer von den Betroffenen vorhatte, in der Fastenzeit auf Smartphone und Internet zu verzichten oder die „neuen Medien“ zumindest weniger zu nutzen, kann sein Vorhaben ja jetzt schon mal erledigen. In der Hoffnung, dass diese Zwangsfastenzeit keine 40 Tage dauert ...

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