Neustadt Zu Neustadts Rettung müsste viel passieren

«Neustadt.» Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Die Nachholpartie der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz am Mittwoch zwischen dem 1. FC 08 Haßloch und dem SV Ruchheim schien unter diesem Motto zu stehen. Nach 90 Minuten trennten sich die Duellanten mit einem 3:3-Unentschieden. Der Abend der offenen Bude.

Die „Nullachter“ lagen nach Treffern von Benjamin Rothschild in der zehnten und Mahmud Harb in der 57. Spielminute mit 0:2 zurück. Torben Hubach schoss den FC mit einem Strafstoß auf 1:2 heran (78.), Melvin Loch glich mit einem Eigentor unfreiwillig aus (80.). Die erneute Ruchheimer Führung durch Janusch Diemer (84.) egalisierte Torben Hubach mit seinem zweiten Tagestreffer zum Endstand (88.). In den vergangenen fünf Spielen mit nur einem Punkt kassierte die Elf von Trainer Christian Lederle 16 Gegentore – im Schnitt mehr als drei. Eindeutig zu viele. Lederle allerdings hob den Zufriedenheit stiftenden Aspekt der Ruchheim-Partie hervor: „Gegen einen Gegner, der im Kampf gegen den Abstieg alles in die Waagschale geworfen hat, haben wir große Moral bewiesen.“ Der FC bleibt bei nun 52 Punkten Tabellenvierter, am Sonntag (15 Uhr) gastiert er in der Südpfalz bei der SG Steinfeld/Kapsweyer/Schweighofen. Ruchheim belegt mit 36 Zählern Rang 13. Der Saisonverlauf des VfB Haßloch gleicht einer einzigen Wellenbewegung. Auf und ab und auf und – mit drei Niederlagen am Stück – zuletzt wieder ab. Das jüngste 1:3 beim Tabellendritten TSV Fortuna Billigheim/Ingenheim bewertet Frank Lieberknecht aber positiv. „Wir sind durch ein Eigentor unglücklich in Rückstand geraten und haben gleich nach der Pause durch ein halbes Eigentor das 0:2 bekommen. Trotzdem haben wir immer versucht, das Spiel zu drehen“, sagt der Trainer: „Zumindest ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Es war eine Steigerung gegenüber den Spielen zuvor.“ In der vorletzten Partie der Saison treffen die Gelb-Schwarzen auf den SV Südwest Ludwigshafen (Sonntag, 15 Uhr). Der Gast ist punktgleich, besitzt aber das um vier Treffer bessere Torverhältnis. Lieberknechts Ziel ist klar umrissen: „Wir wollen uns den sechsten Platz zurückholen.“ Von solchen Gefilden ist der VfL Neustadt meilenweit entfernt. 22 Punkte, Rang 15. Zumindest diesen könnte die Elf des Trainergespanns Benkler/Doll mit einem Erfolg am Sonntag (15 Uhr) untermauern. Gastgeber ist Schlusslicht VfR Frankenthal, dem in dieser Spielzeit erst zwei Siege gelungen sind. Mit einem „Dreier“ könnte der VfL die TSG Deidesheim vorentscheidend distanzieren. „Auch in diesem Spiel braucht man die richtige Einstellung, um es erfolgreich gestalten zu können“, sagt Rudolf Benkler. Der Klassenverbleib ist allein dann noch zu realisieren, wenn alle glücklichen Umstände zusammenkommen und nur zwei Mannschaften absteigen. Benkler gibt sich keinen Illusionen hin: „Wie schon häufig gesagt, können wir aus eigener Kraft den Abstieg nicht verhindern. Es müsste schon viel passieren ...“ Das gilt ebenso für die mit dem VfL gleichauf liegende TSG Deidesheim. Der Vorletzte des Klassements hat mit dem FC Lustadt einen für ihn grundsätzlich angenehmen Gastgeber (Sonntag, 15 Uhr), schließlich hat die TSG vier der vergangenen fünf Duelle gewonnen, unter anderem das Spiel der Hinrunde mit 2:1. Die Tabelle aber weist Mitaufsteiger FC mit der doppelten Punktzahl (44) und als Neuntplatzierten als Favorit aus. „Ein erneuter Erfolg kann nur erzielt werden, wenn das gesamte TSG-Team bereit ist, mehr Schritte zu machen als der Gegner“, sagt Markus Humbert. Der Trainer scheidet am Rundenende aus dem Amt, die Nachfolge ist noch nicht geregelt. „Gespräche laufen“, sagt Clubchef Ulrich Seckinger.

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