Neustadt Zur Sache: Festmeile für knapp eine Stunde dicht gemacht

Gutes Verkehrskonzept: Das Parken lief meist geregelt ab.
Gutes Verkehrskonzept: Das Parken lief meist geregelt ab.

Das gab’s noch nie. Um kurz nach 15 Uhr traf die Technische Einsatzleitstelle gestern eine außergewöhnliche Entscheidung: Sie riegelte das Gimmeldinger Mandelblütenfest quasi hermetisch von außen ab, ließ keine Besucher mehr auf die Festmeile strömen. Der Linien- und Shuttlebusverkehr wurde gestoppt, Autos wurden abgewiesen, Besucher an den Bahnhöfen abgefangen. „Wir haben gesagt: Jetzt ist Schluss, wir stoppen es, wir können es nicht mehr verantworten“, sagte Stadtfeuerwehrinspekteur Stefan Klein gestern Abend. Es seien zu dem Zeitpunkt einfach viel zu viele Menschen auf dem Fest gewesen. Für die Einsatzleitstelle und die Kräfte vor Ort stand fest: Wenn jetzt noch mehr Besucher in das Weindörfchen schwappen, kann deren Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden. „Deshalb haben wir uns entschieden, den außergewöhnlichen Schritt zu gehen. Aus unserer Sicht war das notwendig“, so Klein. Knapp eine Stunde später hatte sich die Lage wieder entspannt, und alles lief weiter wie schon vor der Sperrung: reibungslos. Das neue Sicherheits- und Verkehrskonzept habe sich absolut bewährt, betonten die Verantwortlichen unisono. Die Kommunikation sei reibungslos verlaufen: „Das Konzept ist aufgegangen“, betonten Feuerwehr, Hilfs- und Rettungsdienste sowie das Ordnungsamt, die an den beiden Festtagen mit knapp 200 Kräften im Einsatz waren. Auch die Polizei, die ein Großaufgebot an Beamten in Autos, auf Motorrädern und Fahrrädern sowie zu Fuß ins Getümmel geschickt hatte, lobte die Zusammenarbeit. Nachdem der Samstag mit rund 8000 Besuchern recht überschaubar über die Bühne gegangen war, zog der gestrige Sonntag mit seinem grandiosen Frühlingswetter die Besucher in Scharen an – es waren wohl mehr als 20.000 Gäste, die Gimmeldingen ihre Aufwartung machten. Viele nutzten die Linien- und Shuttlebusse, so dass einige der im Festbereich ausgeschilderten Parkplätze sogar leer blieben. Der ein oder andere Zeitgenosse habe zwar versucht, Absperrungen zu missachten, um näher heranzukommen. Doch solche kleineren Probleme habe man mit Hilfe der Polizei schnell lösen können, bilanzierte das vornehmlich für die Sperrungen zuständige Technische Hilfswerk. Die Polizei sprach von einem ruhigen Fest: Sie registrierte an den beiden Tagen fünf kleinere Verkehrsunfälle und zwei Körperverletzungen. Gestern befreite sie dann noch einen Hund aus einem Auto, das sich in der Sonne stark aufgeheizt hatte.

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