Neustadt Zur Sache: Zehn Fragen zum Kinojahr 2019

Die „Münchner Filmwoche“, der wichtigste Branchentreff zu Beginn des Jahres, ist gerade vorbei – für uns Anlass, einen Ausblick aufs Kinojahr 2019 zu wagen – in „Zehn Fragen“ an Roxy-Chef Michael Kaltenegger und Frank Noreiks, Geschäftsführer des Cineplex.

Was wird der Blockbuster des Jahres? Kaltenegger:

Hier hätte ich gleich mehrere Kandidaten: die Realverfilmung von Disneys „Der König der Löwen“ (für Sommer angekündigt), den neuen „Star Wars“ kurz vor Weihnachten, die Musical-Verfilmung „Ich war noch niemals in New York“ mit den Liedern von Udo Jürgens (24. Oktober) und „Rocket Man“, die Lebensgeschichte von Elton John (30. Mai). Noreiks: „Star Wars Episode IX“, der dritte Teil der neuen „Star Wars“-Trilogie von Regietalent J. J. Abrams. Die Episode spielt etwa ein Jahr nach „Die letzten Jedi“ – der Widerstand ist zu diesem Zeitpunkt nur ein Haufen Guerillakämpfer. Worauf können sich Romantik-Fans in diesem Jahr besonders freuen? Kaltenegger: Auf die Bestseller-Verfilmung „Gut gegen Nordwind“ mit Nora Tschirner und Alexander Fehling (Start: 12. September). Erstaunlicherweise sehe ich im Moment keinen großen Romantik-Film aus Hollywood am Horizont. Das überrascht mich selbst ein bisschen. Noreiks: 2019 wird ein vielversprechendes Jahr für die Freunde des Herz-Schmerz-Films. Ein Highlight, das schon bald in die Kinos kommt, wird „After Passion“ (11. April) sein. Eine junge Studentin, die ihr Herz an einen frechen und erfolgreichen Bad Boy verliert. Was sticht 2019 im Bereich Animationsfilm hervor? Kaltenegger: Der neue „Drachenzähmen leicht gemacht“ mit einem großartigen 3D, das an „Avatar“ erinnert (ab 21. Februar), „Pets 2“ (27. Juni) und „Pokemon - Meisterdetektiv Pikachu“ (9. Mai), ein Mix aus Realfilm und CGI-Computer-3D mit sprechenden Pokemons. Noreiks: Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Die Titel sprechen für sich: „Pets 2“, „The Lego Movie 2“ (7. Februar), „Die Eiskönigin 2“ (12. Dezember), „Shaun das Schaaf 2“ (26. September). Was könnte die Komödie des Jahres werden? Kaltenegger: „Das perfekte Geheimnis“, der neue Film von Bora Dagtekin, Autor und Regisseur der „Fack Ju Göhte“-Filme, mit Elyas M´Barek und deutscher Starbesetzung (Start: 31. Oktober), und „Monsieur Claude und seine Töchter 2“ (Start: 4. April). Noreiks: Vielleicht die Fortsetzung von „Men in Black“, „Men in Black: International“ (13. Juni). Die „Men in Black“ haben wieder alle Hände voll zu tun, um die Erde vor Invasoren aus dem Weltall zu schützen und müssen auch noch einen Maulwurf in den eigenen Reihen bekämpfen. Was ragt filmkünstlerisch heraus? Kaltenegger: „Green Book“ (Bundesstart: 31. Januar), nominiert für fünf Oscars. Es geht um die ungewöhnliche Beziehung zwischen einem weißen Chauffeur und einem afro-amerikanischen Musiker in der Zeit der US-Bürgerrechtsbewegung. Und „The Favourite“, nominiert für zehn Oscars (24. Januar). Noreiks: Mit „Kirschblüten & Dämonen“ (7. März) setzt Doris Dörrie die Geschichte aus dem Film „Kirschblüten - Hanami“ aus dem Jahr 2007 fort. Die erfolgreiche Regisseurin glänzt durch ihre klare Bildsprache und versteht es, in perfekter Form die einzelnen Charaktere prägnant darstellen. Ihr Action-Favorit? Kaltenegger: Der neue Avengers-Film „Endgame“ (Start: 25. April) und der neue Fast & Furious (für 1. August angekündigt). Noreiks: Für mich persönlich „John Wick: Kapitel 3“ (23. Mai). Keanu Reeves in seiner Paraderolle als John Wick, der ewig gejagte Killer, der um sein Leben kämpft. Welcher Film könnte speziell ältere Zuschauer besonders ansprechen? Kaltenegger: „Once Upon A Time in Hollywood“ (8. August), der neue Film von Quentin Tarantino über die Charles-Manson-Morde, „Downton Abbey“, der Kinofilm zur erfolgreichen TV-Serie (19. September), und außerdem „Ich war noch niemals in New York“ und „Rocket Man“. Noreiks: „Ich war noch niemals in New York“, eine beschwingte, musikstarke Produktion. Die Besetzung kann sich sehen lassen: Heike Makatsch, Katharina Thalbach, Uwe Ochsenknecht, Moritz Bleibtreu. Was verspricht der deutsche Film? Kaltenegger: „Die Goldfische“ (Start: 21. März), eine Komödie um eine Gruppe Behinderter, „Hannes“, ein Drama um eine ungewöhnliche Freundschaft nach dem Roman von Rita Falk (Start: 5. September), der Kinderfilm „Rocca verändert die Welt“, eine moderne Pippi-Langstrumpf-Geschichte um ein mutiges Mädchen (Start: 21. März), und die Literaturverfilmung „Deutschstunde“ nach dem Roman von Siegfried Lenz mit Ulrich Noethen und Tobias Moretti (Start: 3. Oktober). Noreiks: Aus Deutschland gibt es wieder einiges. Til Schweiger plant eine Fortsetzung seiner Komödie „Klassentreffen“ (26. September), Elyas M´Barek und Heiner Lauterbach sehen wir ab 18. April in einem spannenden Thriller, „Der Fall Collini“. Und nicht zu vergessen „Das perfekte Geheimnis“ (31. Oktober), eine kurzweilige Komödie mit Elyas M`Barek, Karoline Herfurth, Florian David Fitz und Wotan Wilke Möhring. Bei einem Spieleabend kommt es zu überraschenden Enthüllungen aus dem anwesenden Freundeskreis. Auf welche Fortsetzung haben die Fans schon lange gewartet? Kaltenegger: Es kommen tatsächlich viele Fortsetzungen. Ich nenne als Beispiele nur mal „Avengers 4“, „Monsieur Claude 2“, „Es 2“ (4. April), „X-Men 11“ und den neuen Asterix-Film, „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ (Start: 14. März). Noreiks: „Avengers 4: Endgame (25. April) von den Marvel-Studios, die ersehnte Fortsetzung von „Avengers 3: Infinity War“. Die berühmten Superhelden sehen sich im großen Endkampf wieder. Ihr persönlicher Geheimtipp? Kaltenegger: Meine größte Überraschung bisher ist „Willkommen in Marwen“, der neue Film von Forrest- Gump-Regisseur Robert Zemecki über einen Mann, der ein Trauma überwindet, indem er sich seine Welt als Modellbau erschafft, ein ganz neuer innovativer Stil, wenn sich Realität und Modell vermischt (startet am 28. März), Auch interessant sind „Missing Link“, ein Animationsfilm, in dem ein Forscher das Bindeglied zwischen Affe und Mensch entdeckt, wobei dies eine Animationsfigur ist (es gibt noch keinen Starttermin), „Destroyer“, ein Rachethriller mit Nicole Kidman (14. März), und zwei Science-Fiction-Filme: „High Life“ (30. Mai) über die letzten Überlebenden an Bord eines Raumschiffs und „Ad Astra“ (23. Mai ), wo Brad Pitt nach seinem im Weltall verschollenen Vater sucht. Noreiks: „Once Upon A Time in Hollywood“ (8. August), ein Muss für alle Tarantino-Fans. Der Regisseur hat sich das Jahr 1969 ausgesucht. Die Hauptfiguren sind Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), verblasster Westernstar, und sein langjähriges Stunt-Double (Brad Pitt), die mit allen Mitteln versuchen, in Hollywood Fuß zu fassen. Ein Tarantino, wie wir ihn kennen.

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