Neustadt Zwischenzeitlicher Sturmlauf reicht nicht für SV Geinsheim

Hiergeblieben: Der Wormser Pascal Schmidt (rechts) versucht, Mario Schädler vom SV Geinsheim aufzuhalten.
Hiergeblieben: Der Wormser Pascal Schmidt (rechts) versucht, Mario Schädler vom SV Geinsheim aufzuhalten.

«Neustadt.» Fast ein Dutzend Tore gab es gestern in der Begegnung der Fußball-Landesliga Ost zwischen dem SV Geinsheim und dem VfR Wormatia Worms II am Wäldchen zu sehen. Aber aus Sicht der Heimelf waren die Treffer falsch verteilt: Mit 7:4 setzten sich die Gäste durch.

Es wäre vor etwa 100 Zuschauern beinahe ein rabenschwarzer Nachmittag für die Hausherren geworden, wenn sie nicht in der zweiten Halbzeit noch ordentlich dagegengehalten hätten. Es tröstet den SV Geinsheim aber auch nicht, dass Mannschaftskapitän Christoph Appel nach der Pause ein lupenreiner Hattrick (64., 70., 73.) gelang. Denn mit etwas mehr Glück hätte er schon im ersten Spielabschnitt zwei Treffer markieren können. Es hatte eigentlich ganz gut angefangen für die Hausherren. Zwar etwas nervös, aber aggressiv wollten sie den Gästen gleich den Schneid abkaufen. Nach einer Viertelstunde hätte es die Führung sein müssen, als Julian Hermann und Christoph Appel dicke Chancen hatten. Wormatia-Torwart Jannik Hüter verhinderte zunächst reaktionsschnell, dann ging Appels Kopfball ganz knapp am Tor vorbei. Da war wieder das Geinsheimer Manko der schlechten Chancenauswertung zu beobachten. Und der Druck auf das Gästetor machte die heimische Abwehr anfällig für Konter. Der beste Wormser, David Boateng, brachte in der 22. Minute, von der Strafraumgrenze aus hart und flach durch die gesamte SV-Abwehr geschossen, das 1:0 im Kasten von Konrad Siegler unter. Fabian Theobald hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am Wormser Keeper. Fast im Gegenzug fiel das 0:2 durch Koki Matsumoto. Die Hausherren mussten wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Julian Herrmann markierte zwar durch eine schöne Einzelaktion den 1:2-Anschlusstreffer (36.). Doch Worms wurde immer stärker, und quasi mit dem Pausenpfiff erzielte Matsumoto das 1:3. Gleich nach Wiederanpfiff drückten die Gäste weiter, und nach einem fatalen Abspielfehler ließ sich Matsumoto die Gelegenheit zu seinem dritten Treffer nicht entgehen – schon stand es 1:4 (48.). Die Wormatia war danach so richtig in Spiellaune. Es sah düster aus für Geinsheim, denn es folgten das 1:5 (54.) durch Ahmed Diack und das 1:6 (61.) von Boateng. Und danach roch es eher nach weiteren Wormser Treffern als nach dem 2:6 von Christoph Appel. Dieses gab Geinsheim aber richtig Auftrieb, die Gäste waren sichtlich überrascht. Das 3:6 und 4:6 durch Appel folgten unmittelbar. Es sah nach einer faustdicken Überrachung aus, denn die Hausherren witterten jetzt Morgenluft und übernahmen die Initiative. Aber sie agierten zum Teil zu hektisch mit vielen Abspielfehlern und auch etwas konzeptlos. Der späte Sturmlauf des SV wurde dann in der 78. Minute zunichte gemacht, als der eingewechselte Constanin-Cosmin Popa den Ball zum 4:7-Endstand im rechten oberen Toreck versenkte. Und fast wäre das Dutzend voll gewesen, als Boateng am Geinsheimer Keeper scheiterte, der gut reagierte. „Worms hat seine Chancen konsequent genutzt“, kommentierte Geinsheims Trainer Rudi Brendel. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, die bestraft wurden, und in der ersten Halbzeit wieder gute Chancen vergeben. Es ist schon bitter, auf eigenem Platz sieben Tore zu kassieren“, so der SV-Coach. Er lobte seine Spieler für ihren Kampfgeist: „Wir müssen daran weiterarbeiten und versuchen, in den kommenden Spielen ganz einfach zu punkten.“ In seiner langen Trainerkarriere habe er eine solche Negativserie noch nicht erlebt. Es wird kritisch für den SV Geinsheim: Das Team steht mit nur drei Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der Rückstand auf den nächsten Gegner, den TuS Altleiningen, beträgt bereits sechs Zähler. So spielten sie SV Geinsheim: Siegler, Demir, Keil (79. Stahler), Vester, Schädler, Herrmann, Linzenmeier, Theobald, Nebel, (58. Michael Appel), Christoph Appel, Wiegerling.

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