Annweiler B10-Tunnel: Warum die Probleme doch schneller behoben wurden

Seit Montagabend kann der Verkehr wieder durch die B10-Tunnel rollen, nachdem am Vormittag noch eine Sperrung auf unbestimmte Ze
Seit Montagabend kann der Verkehr wieder durch die B10-Tunnel rollen, nachdem am Vormittag noch eine Sperrung auf unbestimmte Zeit angekündigt war.

Seit Montagabend rollt der Verkehr wieder. Aber was für ein Hin und Her war das mit den B10-Tunneln in den letzten Tagen. Weil die Technik streikte, wurden sie gesperrt. Die Infos darüber wie lange, wechselten teilweise im Stundentakt. Welche Begründung liefert der LBM dafür?

Von Judith Hörle

Autofahrer, Trucker und vor allem Anwohner mussten in den vergangenen Tagen starke Nerven beweisen. Denn die Tunnelgruppe der viel befahrenen B10 bei Annweiler wurde wieder einmal dicht gemacht, der Umleitungsverkehr rollte über die Dörfer.

Am Donnerstag hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer mitgeteilt, dass die Tunnel wegen eines technischen Defekts gesperrt werden müssen. Ausgerecht an jenem Tag, als ein Großbrand beim Holzbetrieb Span-Service in Gräfenhausen die Region auf Trab hielt. Am Freitagmorgen hieß es zunächst, dass die Strecke wegen der Störung der Tunneltechnik bis auf Weiteres gesperrt bleiben müsse, um kurz darauf Entwarnung zu geben: Das Problem habe eingekreist werden können. Man gehe davon aus, die Sperrung am Montag wieder aufheben zu können.

Neue Probleme

Doch dann vermeldete der LBM am Montagvormittag, dass die Vollsperrung doch bis auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten bleiben müsse. Aber siehe da: Am Montagabend konnte der Verkehr schon wieder durch die Tunnel rollen. Was war geschehen? Wie konnten sich die Probleme nun doch so schnell in Luft auflösen? Wir haben beim LBM nachgehakt.

Auslöser für die Technikschwierigkeiten waren Hardware-Probleme des Steuercomputers. Es mussten Ersatzteile beschafft und eingebaut werden. Dabei habe es sich um vorrätige und schnell verfügbare Teile gehandelt. Damit musste das System neu gestartet und es mussten Sicherheitstestes gemacht werden. Doch weitere technische Probleme traten auf, deren Ursache zunächst nicht geklärt werden konnte. Dennoch habe der LBM übers Wochenende bereits mehrere Szenarien zu Ursache und Behebung entwickelt, wie LBM-Mitarbeiter Dominik Schardt auf Anfrage der RHEINPFALZ erklärt. Deren einzelne Schritte bauten aufeinander auf und vergabelten sich fortlaufend. „Dass die Vollsperrung zügig aufgehoben werden kann, war zwar wahrscheinlich, aber keineswegs sicher. Wir wollten deshalb nicht vorschnell falsche Hoffnungen wecken.“

Keine Sperrungen mehr

Bis Montagabend hätten dann schließlich die verbliebenen Soft- und Hardware-Probleme gelöst und die Strecke gegen 17 Uhr wieder freigegeben werden können. Grund für die Fehlermeldungen sei eine Kombination aus Soft- und Hardware-Ausfällen gewesen. Laut Schardt war unter anderem die Netzwerkverbindung betroffen, über die die einzelnen Technikkomponenten miteinander kommunizieren. In der Nacht von Montag auf Dienstag machte der LBM einen Testlauf. Dabei seien keine neuen sicherheitsrelevanten Störungen festgestellt worden. Deswegen blieben die Tunnel nun in beide Richtungen offen, so Schardt. „Eine weitere längere Sperrung ist nach derzeitigen Erkenntnissen nicht erforderlich.“ Restarbeiten könnten unter Verkehr erledigt werden.

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