Saarbrücken/USA Chemiker entwickeln Methode gegen PFAS im Wasser

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Chemiker aus dem Saarland und aus den USA haben eine Methode entwickelt, um als PFAS abgekürzte Chemikalien nachhaltig aus dem Wasser zu entfernen. Elektroden aus den metallorganischen Verbindungen Ferrocen (Eisenbasis) oder – noch effektiver – aus Cobaltocen (Cobaltbasis) würden im Wasser diese Chemikalien anziehen, teilte der Wissenschaftler Frank Hartmann an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken mit. „Die mögen sich gegenseitig.“ So könnten PFAS-Moleküle selbst „in winzigsten Mengen“ aus dem Wasser herausgefiltert werden.

Zu der Gruppe der per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen PFAS gehören Tausende einzelne Substanzen. Sie sind fett-, wasser- und schmutzabweisend und stecken zum Beispiel in Kochgeschirr, Kosmetika, Funktionskleidung und Feuer-Löschmitteln. Da sie nicht auf natürlichem Weg abgebaut werden können, seien sie „auch ein massives Problem für die Umwelt“, teilte die Universität in Saarbrücken mit.

Im Anschluss an das Filtern könnten die PFAS in einem anderen Lösungsmittel wieder freigesetzt werden, wenn man eine elektrische Spannung anlege. Das bedeute, dass man eine Elektrode vielfach nutzen könne, sagte der Professor für Polymerchemie, Markus Gallei. „Anders als den Aktivkohlefilter, den ich vernichten muss, nachdem die PFAS-Moleküle in ihm hängengeblieben sind, kann ich die Metallocene tausendmal schalten, wenn ich will.“

Mit ihrer neuen elektrochemischen Methode könnten die Forscher aus dem Saarland und von der US-Universität in Illinois die Grundlage für weitere Entwicklungen im größeren Maßstab gelegt haben, um die unerwünschten Chemikalien aus dem Wasser von Flüssen zu filtern, hieß es. „Man könnte das theoretisch hochskalieren“, sagte Hartmann. Und zwar, indem man eine Membran mit den metallhaltigen Polymeren beschichtet und dann das Wasser durchlässt. „Dann hat man sauberes Wasser - ohne PFAS.“

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