Rheinland-Pfalz Experte: Bienen sind gut durch den Winter gekommen

Derzeit müssten die Imker darauf achten, dass bei den Völkern die Futtervorräte nicht knapp würden.
Derzeit müssten die Imker darauf achten, dass bei den Völkern die Futtervorräte nicht knapp würden.

Die Bienenvölker in Rheinland-Pfalz sind vergleichsweise gut durch den Winter gekommen. „Deutschlandweit liegen wir bei Verlusten von 12 bis 13 Prozent. In Rheinland-Pfalz aber stehen wir ein bisschen günstiger da - etwa bei 11 Prozent“, sagte der Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei, Christoph Otten, der Deutschen Presse-Agentur in Mayen. Das habe eine bundesweite Befragung von mehr als 10.000 Imkereien ergeben, die gerade ausgewertet worden sei. Gut 1000 der befragten Imker kamen aus Rheinland-Pfalz, sagte Otten.

Die Zahlen seien für Rheinland-Pfalz „ermutigend“. Denn zwischen 2000 und 2015 habe es immer mal wieder Jahre gegeben, in denen bis zu einem Viertel der Bienenvölker gestorben sei, sagte der Experte. In den vergangenen Jahren habe man dann bei um die 15 Prozent gelegen. „Ausreißer nach oben sind seltener geworden.“ Grund für das Bienensterben sei vor allem die Varroa-Milbe.

„Varroa haben wir in jedem Bienenvolk“, sagte Otten. Entscheidend sei, wie stark sie sich in einem Bienenvolk im Laufe eines Jahres ausgebreitet habe. Wenn man ein frühes Frühjahr habe, starte auch das Bienenjahr früh - und dann gebe es parallel zur frühen Brutaktivität auch eine stärkere Vermehrung der Varroa-Milbe. In Jahren mit einem späteren Beginn des Bienenjahres seien die Milben weniger aktiv.

Auch 2021 sei man „auf jeden Fall deutlich später“. „Wir können hoffen, dass es auch im nächsten Winter glimpflich ausgeht“, sagte Otten. Derzeit müssten die Imker darauf achten, dass bei den Völkern die Futtervorräte nicht knapp würden. „Gegebenenfalls müssen die Imker nachfüttern mit dem eigenen Honig aus dem letzten Jahr.“

Das Gewicht der Bienenvölker werde bundesweit mit einem Messsystem aus rund 480 Waagen ständig überprüft. „In Rheinland-Pfalz haben wir mit etwa 150 Waagen die höchste Dichte an Messstellen“, sagte Otten. Dabei stehe ein ganzes Bienenvolk auf einer elektronischen Waage, die Messungen erfolgten alle fünf Minuten.

Otten berichtete, dass die Zahl der Imker weiter zunehme, der Frauenanteil wachse. „Und die Imker werden immer jünger.“ Die Zahl der Imker bundesweit werde auf 140 000 geschätzt. „Das sind ungefähr 6500 in Rheinland-Pfalz.“

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