Pfalz Flugzeug lässt 50 Tonnen Kerosin über der Pfalz und dem Saarland ab

Große Flugzeuge haben einen eigenen Ablass-Stutzen für den Fall, dass sie einen „Fuel Dump“ machen müssen. Auf diesem Bild hande
Große Flugzeuge haben einen eigenen Ablass-Stutzen für den Fall, dass sie einen »Fuel Dump« machen müssen. Auf diesem Bild handelt es sich um einen Airbus.

Über großen Teilen der Pfalz und dem Saarland hat eine Frachtmaschine des Betreibers Cargolux am Mittwochmorgen rund 50 Tonnen Kerosin abgelassen. Das hat die Deutsche Flugsicherung der RHEINPFALZ auf Anfrage bestätigt. Ein Leser hatte auf ein entsprechendes Flugmuster und charakteristische Ablass-Spuren an den Flügelspitzen des Fliegers vom Typ Boeing 747-4R7F bei deren Überflug über dem Bereich von Neustadt aufmerksam gemacht.

Laut Flugsicherung war die Boeing auf dem Flug von Luxemburg nach Johannesburg in Südafrika, hatte allerdings bereits beim Start eine Beschädigung am Triebwerk gemeldet und deshalb nach Luxemburg zurückkehren müssen. Aus Sicherheitsgründen seien deshalb 50 Tonnen Treibstoff in die Atmosphäre abgelassen worden. Der Treibstoffablass sei in einer Höhe von 14.000 bis 18.000 Fuß erfolgt, das sind grob umgerechnet 4300 bis 5500 Meter. Laut der Plattform Flightradar flog die Maschine zwischen 7 und 8 Uhr am Morgen zwei Schleifen über der Pfalz und dem Saarland, die sie im Osten bis zum Rand des Pfälzerwalds und im Westen bis etwa zum Naturpark Saar-Hunsrück führte. Wo genau auf diesem Kurs das „Fuel Dump“ genannte Versprühen des Treibstoffs stattfand, geht aus den Angaben der Flugsicherung und Flightradars nicht hervor.

Bei Großflugzeugen macht das Gewicht des Treibstoffs, wenn sie für längere Flüge getankt haben, einen signifikanten Teil des Gesamtgewichts aus. Damit wird der Sprit allein aufgrund seines Gewichts zu einem Kosten- und Sicherheitsfaktor, weil die Landung mit einem zu hohen Gewicht strukturelle Schäden an den Flugzeugen hinterlassen kann. Über der Pfalz wird anhand der Daten der Deutschen Flugsicherung nachweisbar mehr Kerosin abgelassen als über anderen Regionen Deutschlands. Umweltschützer und Lokalpolitiker prangern dies an und fordern andere beziehungsweise strengere Regeln für den Kerosinablass. Vonseiten der Wissenschaft heißt es, dass der Kerosinablass in den meisten Fällen keine messbaren oder nur sehr geringe Schäden in der Umwelt hinterlässt.

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