Wirtschaft Galeria Karstadt Kaufhof: Nur noch 40 Häuser sollen schließen

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Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) steht vor einem Neuanfang. Das Amtsgericht Essen hob am Mittwoch die Insolvenzverfahren auf, die den Warenhauskonzern und seine Tochterunternehmen Karstadt Sport, Karstadt Feinkost, Le Buffet und Dinea betreffen, wie ein Justizsprecher mitteilte.

Die Gläubiger hatten zuvor den von der Unternehmensführung ausgearbeiteten Insolvenzplänen zugestimmt und damit auf Forderungen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro verzichtet.

Die Sanierungspläne sehen die Schließung von mehr als 40 Warenhäusern und den Abbau tausender Arbeitsplätze vor. Anfang September, war noch von 50 bis 60 Häusern die Rede. Fast 130 Kaufhäuser und rund 16.000 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang April im Zuge der Corona-Krise Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Welche Häuser in Rheinland-Pfalz betroffen sind, ist noch nicht bekannt.

GKK-Chef Müllenbach: „Ab 1. Oktober schuldenfrei“

GKK-Chef Miguel Müllenbach blickt nun mit Optimismus in die Zukunft. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte er vor wenigen Tagen: „Galeria Karstadt Kaufhof ist ab 1. Oktober schuldenfrei und hat eine starke Kapitalbasis. Es waren harte Wochen für uns alle, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt aber schauen wir nach vorn.“

Er kündigte an, der Warenhausriese wolle sich künftig bei seinem Angebot mehr an den lokalen und regionalen Gegebenheiten der Standorte ausrichten und außerdem viel digitaler werden. „Wir werden unseren Onlinehandel massiv ausbauen“ sagte er. In diesem Bereich sei GKK in der Vergangenheit viel zu langsam und altbacken gewesen.

Schwere Zeiten auch durch Corona-Krise

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang April im Zuge der Corona-Krise Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Der ohnehin angeschlagene Konzern war durch die coronabedingte vorübergehende Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten. Nun soll der Konzern nach den Plänen der Geschäftsführung zum „vernetzten Marktplatz der Zukunft“ werden.

Die Aufgaben auf dem Weg dorthin sind allerdings beträchtlich. Denn Galeria Karstadt Kaufhof leidet nicht nur unter der Corona-Krise. Schon vor der Pandemie machten der Siegeszug des Onlinehandels und die seit Jahren sinkenden Besucherzahlen in den Innenstädten dem Konzern zu schaffen. Der Warenhausriese selbst macht bislang nicht einmal fünf Prozent seiner Umsätze im Internet. Der Nachholbedarf auf diesem wichtigen Wachstumsmarkt ist groß.

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