Schulschließungen Grundschüler haben große Defizite beim Lesen und Schreiben

Viele Grundschüler haben wegen der Pandemie nicht richtig lesen und schreiben gelernt, moniert das Expertengremium der Kultusmin
Viele Grundschüler haben wegen der Pandemie nicht richtig lesen und schreiben gelernt, moniert das Expertengremium der Kultusministerkonferenz.

Noch immer verlassen zu viele Kinder die Grundschule, ohne ausreichend lesen und schreiben zu können, beklagen Bildungsforscher.

Berlin. Angesichts der durch die Corona-Pandemie verstärkten Defizite beim Lesenlernen müssen Grundschüler nach Ansicht von Bildungsforschern besser gefördert werden. „Deutschlandweit verlassen noch immer zu viele Kinder die Grundschule, ohne ausreichend lesen und schreiben zu können“, sagte Felicitas Thiel, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beratergremiums der Kultusministerkonferenz (KMK), am Montag bei einer Pressekonferenz. Es habe sich gezeigt, dass Kinder in der ersten und zweiten Klasse während der Pandemie nicht richtig lesen gelernt hätten.

Zudem müssten auch die psychosozialen Entwicklungen mit betrachtet werden. In der Schule erlernten die Kinder soziale Kompetenzen und das Austragen von Konflikten. Wie bedeutend dies sei, hätten die Pandemie und die damit verbundenen Homeschoolingphasen ebenfalls unterstrichen.

Ein zweites Schwerpunktthema sieht die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK in der Digitalisierung. Aus Sicht der Bildungsforscher gelang es bislang noch nicht ausreichend, die Kinder durch die Schule auf die digitale Welt vorzubereiten. „Die Digitalisierung hat durch die Pandemie einen Schub erfahren“, erklärte Olaf Köller, Vorsitzender der Beraterkommission und wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. „Jetzt geht es darum, aus dem Flickenteppich an Maßnahmen und Ideen ein wirksames Gesamtkonzept zu entwickeln.“

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