Wörth/Römerberg/Otterstadt Hochwasser: Polder könnten geflutet werden

Das Einlassbauwerk des Polders auf der Kollerinsel bei Otterstadt.
Das Einlassbauwerk des Polders auf der Kollerinsel bei Otterstadt.

Das Land Rheinland-Pfalz bereitet in Absprache mit den Oberrhein-Anliegern und den angrenzenden Bundesländern einen möglichen Einsatz der gesteuerten Polder am Rhein vor. „Maßgebendes Kriterium ist die wahrscheinliche Überschreitung eines Wasserstandes in der Größenordnung von zirka 7,50 Meter am Pegel Worms“, teilt die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd am späten Samstagnachmittag mit. Es sei derzeit nicht auszuschließen, dass dieser Wasserstand durch die hohen Zuflüsse aus dem Neckareinzugsgebiet zu Beginn der kommenden Woche überschritten wird, heißt es von der Landesbehörde.

Folglich werden seitens der SGD Süd in den kommenden Tagen alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um die Flutung der gesteuerten Polder (Wörth-Jockgrim/ Mechtersheim/Flotzgrün/Kollerinsel) gemäß den Vorgaben der Betriebsanweisungen vorzubereiten. Darüber hinaus werden laut SGD Süd Deichrückverlegungen (zum Beispiel die Bürgerweide Worms) und ungesteuerte Rückhaltungen (etwa Worms Mittlerer Busch) zwangsläufig gefüllt, sofern der Wasserstand den Zulaufbereich einstaut.

Polder würden erstmals geflutet

Mit einer womöglichen erstmaligen Flutung der genannten gesteuerten Polder bei Wörth/Jockgrim, Römerberg und Otterstadt (Kollerinsel) sollen Oberrheinanlieger – wie die Städte Ludwigshafen, Mannheim und Worms – geschützt werden. Auf der Kollerinsel bei Otterstadt laufen bereits Vorbereitungen, falls der Rückhalteraum mit Rheinwasser volllaufen gelassen würde. Allein diese Fläche könnte nach Angaben der SGD bis zu 6 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten. Der Betreiber des dortigen Pferdehofs und die Verantwortlichen des Inselcampings wurden informiert. Gäste sollen sich darauf einrichten, die Halbinsel bei einer Flutung des Polders verlassen zu müssen.

Ob und wann die Polder geflutet werden, ist nach Angaben einer SGD-Sprecherin abhängig von der weiteren Entwicklung der Pegelstände. Für den Pegel Maxau wird der Scheitelpunkt mit 8,35 Metern für Sonntagabend vorhergesagt, für den Pegel Speyer wird mit einem Scheitelpunkt von 7,88 Metern für Montagvormittag gerechnet (Stand: Samstag, 17.45 Uhr).

Die Bevölkerung und sämtliche von Hochwasser betroffenen Stellen werden gebeten, die weitere Entwicklung der Lage zu beobachten insbesondere unter https://www.hochwasser.rlp.de/. Sollten die Polder geflutet werden, will die SGD noch einmal rechtzeitig informieren.

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