Coronavirus-Pandemie Impfstofftransporte in Rheinland-Pfalz unter Polizeischutz

Die Polizei wird den Transport des Corona-Impfstoffs begleiten.
Die Polizei wird den Transport des Corona-Impfstoffs begleiten.

Wenn die Corona-Impfungen nach der Zulassung eines Impfstoffes losgehen, wird der Transport der Medikamente zu den Impfzentren unter Polizeischutz gestellt, ähnlich wie es für die Bargeldtransporte der Bundesbank üblich ist. Das sagte der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA), Johannes Kunz, am Montagvormittag in Mainz.

Am Abend schränkte das Landeskriminalamt die Aussage ein: Die Bundespolizei gewährleiste den Schutz der Impfstofftransporte von der Bundeslagerstätte in die Aufbewahrungsorte der Länder. Innerhalb von Rheinland-Pfalz werde die Verteilung an die Impfzentren nach derzeitiger Planung einem privaten Unternehmen übertragen. „Sofern im Einzelfall begleitende polizeiliche Maßnahmen erforderlich werden, koordiniert das LKA diese im Verbund mit den Polizeipräsidien“, hieß es weiter. Beim LKA sei eine Koordinierungsgruppe „Impfung“ eingerichtet.

Biontech, das Mainzer Unternehmen, das zusammen mit Pfizer den ersten zugelassenen Impfstoff der westlichen Welt auf den Markt gebracht hat, steht auch wegen möglicher Angriffe in der analogen oder in der Cyberwelt im besonderen Fokus der Sicherheitsbehörden.

Innenminister Roger Lewentz (SPD), LKA-Chef Kunz und der Präsident des Verfassungsschutzes, Elmar May, informierten außerdem darüber, dass die Cyberkriminalität zu einer wachsenden Gefahr für Unternehmen werde. Laut Lewentz haben 72 Prozent der Unternehmen mangelndes Vertrauen in die Behörden und wenden sich deshalb nicht an die Polizei, wenn sie Opfer eines virtuellen Angriffs geworden sind, bei dem beispielsweise Kundendaten entwendet wurden. Die Täter erpressen die Unternehmen.

Betroffen von einem solchen Angriff waren im Frühjahr die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL). Die Ermittlungen laufen laut Kunz noch, zum Stand könne er keine Angaben machen. Einen erfolgreich abgeschlossenen Fall benannte er darüber hinaus nicht. Im LKA seien 38 Fachkräfte mit der Vorbeugung und der Aufklärung von Cyberangriffen beschäftigt, sagte Kunz. 2019 seien 380 Fälle in Rheinland-Pfalz gemeldet worden. Eine Vergleichszahl gibt es nicht.

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