Neustadt Keeplocal-Pleite: Aus für Neustadt-Gutschein

Sollte den örtlichen Einzelhandel stärken: der über Keeplocal abgewickelte Neustadt-Gutschein.
Sollte den örtlichen Einzelhandel stärken: der über Keeplocal abgewickelte Neustadt-Gutschein.

Der Neustadt-Gutschein ist Geschichte. Das Partnerunternehmen Keeplocal GmbH aus St. Wendel hat am Freitag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Was Bürger mit verbliebenen Gutscheinen nun tun sollten.

Nach drei Jahren im Geschäft hat Keeplocal eingeräumt, zahlungsunfähig und überschuldet zu sein. In Neustadt wurden die sogenannten Neustadt-Gutscheine, die über das saarländische Start-up abgewickelt wurden, seit 7. Mai 2023 verkauft – bislang war man mit der Zusammenarbeit und dem Erfolg auf städtischer Seite zufrieden, über 60 hiesige Händler machten mit. Doch in der vergangenen Woche deuteten sich Probleme an: Die Gutscheine konnten plötzlich nicht mehr eingelöst werden, laut Firmeninternetseite wegen mehrtägiger Wartungsarbeiten. Diese entpuppten sich am Freitag als Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

„Wir haben uns sofort um Klärung bemüht, die Sache hat unsere höchste Aufmerksamkeitsstufe“, sagt Karin Henneke, Geschäftsführerin der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG). Informationen seien über Keeplocal nicht zu bekommen, man suche den Kontakt zum Insolvenzverwalter, um eine Lösung zu finden. Gutscheinbesitzer seien nun Gläubiger, weshalb Henneke rät, übrige Gutscheine – am besten mit Zahlungsbelegen – aufzubewahren, bis geklärt ist, wie es im Insolvenzverfahren weitergeht. Eine andere Handhabe haben Kunden laut Verbraucherzentrale nicht. Wie viele Neustadt-Gutscheine noch in Umlauf sind, wie hoch der Schaden ist, all das werde noch eruiert. Den Gesamtwert aller Keeplocal-Gutscheine, die in teilnehmenden Kommunen in Umlauf sind, bezifferte der Insolvenzverwalter auf rund 1,2 Millionen Euro.

Die Entwicklung sei „super unangenehm“ gegenüber Unternehmern und Kunden, betont Henneke. „Wir sind uns des Imageschadens bewusst.“ Es habe bereits Gespräche mit der Willkomm gegeben. Die Gründe für die Insolvenz seien noch unklar, es habe zuvor nie Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit mit Keeplocal gegeben, sagt Henneke. „Das Ganze war überhaupt nicht abzusehen.“

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