Mainz Krankenhäuser: Gutachten schlägt Reduzierung in Rheinland-Pfalz vor

Ungefähr 30 Prozent der Klinik-Standorte halten die Gutachter für verzichtbar.
Ungefähr 30 Prozent der Klinik-Standorte halten die Gutachter für verzichtbar.

In Rheinland-Pfalz sind einem Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Kassen zufolge bis zu 30 Prozent der herkömmlichen Krankenhaus-Standorte verzichtbar. Für die Pfalz würde die Anzahl der Kliniken laut den Plänen der Wissenschaftler von 24 auf 18 sinken.

Das mit dem Gutachten beauftragte Institut hcb (Essen) führt unter anderem die rheinland-pfälzische Versorgungsstruktur mit ihren vielen kleinen Häusern an, von denen 13 Prozent insolvenzgefährdet seien – mehr als noch vor vier Jahren. Außerdem würden im Vergleich zu anderen Ländern sehr viel leichtere Fälle in den Kliniken behandelt, die Betten seien allerdings geringer ausgelastet als bundesweit. Insofern sehen die Gutachter ein hohes Potenzial für ambulante Angebote.

Die müssten allerdings erst einmal deutlich gestärkt werden, wie aus dem Gutachten hervorgeht: In Rheinland-Pfalz ist die Facharztversorgung mit 140 Praxen pro 100.000 Einwohnern deutlich schlechter als im Bund (163). Zusätzlich steht das Land vor einem massiven Generationswechsel bei den Hausärzten: Bereits ein Fünftel sei älter als 65 Jahre.

Bei einer Reform der rheinland-pfälzischen Krankenhauslandschaft müssten nach Ansicht der Gutachter Doppelstrukturen beseitigt, medizinische Leistungen geschickt auf Standorte verteilt und an einigen Stellen sogenannte Zentralkliniken auch neu gebaut werden. Die Kosten für die genannten Ziele beziffert hcb mit 2,3 Milliarden Euro.Südwest

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