Rheinland-Pfalz Landtag: Anteil von Abgeordneten mit Migrationshintergrund „verschwindend“

Die Forscher haben die Besetzung der Parlamente ausgewertet und Interviews mit Abgeordneten geführt.
Die Forscher haben die Besetzung der Parlamente ausgewertet und Interviews mit Abgeordneten geführt.

Obwohl der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland kontinuierlich wächst, sind diese im Bundestag und in den Landesparlamenten unterrepräsentiert – besonders auch im rheinland-pfälzischen Landtag. Das zeigt die von der Stuttgarter Robert Bosch Stiftung geförderte „Repchance“-Studie. Außerdem machten Abgeordnete mit Migrationshintergrund oft die Erfahrung, instrumentalisiert oder diskriminiert zu werden, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung.

Die Forscher haben die Besetzung der Parlamente ausgewertet und Interviews mit Abgeordneten geführt. Während demnach in der deutschen Bevölkerung mehr als jeder Vierte einen Migrationshintergrund habe, seien es unter den Abgeordneten des Bundestags nur 11,4 Prozent. In den Landesparlamenten liege der Anteil im Schnitt sogar nur bei 7,3 Prozent. Besonders stark unterrepräsentiert seien Abgeordnete mit Migrationshintergrund unter anderem in Rheinland-Pfalz (Anteil mit 2 Prozent im Jahr 2021 „verschwindend gering“, so die Studienautoren) sowie im Saarland. Lediglich in den Stadtstaaten liege ihr Anteil an Abgeordneten höher als ihr Anteil an Wahlberechtigten (in Hamburg haben 21,1 Prozent der Abgeordneten eine Einwanderungsgeschichte).

Einer der Gründe für die Unterrepräsentation sei, dass sich politisch Interessierte mit Migrationshintergrund oft nicht zutrauten, für ein Mandat oder Amt zu kandidieren. Der Studie liegen Daten bis zum Jahr 2021 zugrunde. Bei späteren Landtagswahlen habe sich allerdings nichts Grundlegendes verändert, heißt es in der Studie.

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