Krisen Lesetipp: Wenn die Katastrophe kommt, ist er bereit. Wie ein Deutscher sich für den Ernstfall rüstet.

Eine Notfalltasche wurde bis vor Kurzem noch belächelt. Mittlerweile bereiten sich immer mehr Menschen in Deutschland auf den Hä
Eine Notfalltasche wurde bis vor Kurzem noch belächelt. Mittlerweile bereiten sich immer mehr Menschen in Deutschland auf den Härtefall vor.

Kriege, Hochwasser, Dürren – die Zeiten werden unsicherer und das Sicherheitsbedürfnis vieler Menschen steigt. Sogenannte „Prepper“ bereiten sich auf Krisen vor. Sie legen Lebensmittelvorräte an und lernen, allein in der Wildnis zu überleben. Wenn der Ernstfall kommt, sind sie bereit.

Thomas Wendt wohnt mit seiner Familie in einem Einfamilienhaus mit großem Garten am Rand von Berlin. Das Haus wirkt von außen wie viele Häuser dieser Art, der Zaun ist vielleicht etwas höher als bei anderen. Es gibt eine Alarmanlage, das ist heute bei Einfamilienhäusern nichts Ungewöhnliches mehr, aber keine Kameraüberwachung. „Kameras will ich nicht installieren, denn das macht nur nach außen den Eindruck, als ob hier was zu holen ist.“ Wendt, Vater von vier Kindern, macht sich seit einiger Zeit Gedanken zum Thema Sicherheit. Und er weiß, dass, wenn teure Autos vor dem Haus parken, dies ein untrüglicher Hinweis für Einbrecher ist.

Ein Holzvorrat und Konserven sind die Grundlage

„Es begann so um das Jahr 2016 herum“, erinnert sich Wendt. Da kam im Gespräch mit Kumpels das Thema auf, ein „zweites System“ zu haben, zur Sicherheit. Falls in der Firma mal das Hauptsystem versagt. Wendt arbeitet als Projektleiter im Baubereich und ist viel unterwegs. Danach überlegte Wendt, auch für sein privates Haus ein Ersatzsystem einzurichten. Es kann alles Mögliche passieren – Stromausfall, Feuer, Vandalismus. Oder ein GAU, ein militärischer Ernstfall, eine Naturkatastrophe. Wendt besorgte sich Fachliteratur wie das „Handbuch für den Prepper“, und Bücher von Rüdiger Nehberg. Wendt ist ein Mann der Praxis: Um einen Stromausfall zu simulieren, schaltete er kurzum den gesamten Strom im Haus ab und schaute, was passiert. „Nicht mehr viel“, war seine leicht voraussehbare Erkenntnis. So begann die Präparierung seines Hauses für den Ernstfall. Er kaufte Löschdecken, Leitern, die bis zum Obergeschoss reichen, und er legte Hochbeete an. Mit der Gartenarbeit will er der Familie zeigen, wie man sich aus eigenem Anbau ernähren kann. Für den Kamin ist ein großer Holzvorrat da, denn wer weiß, wie konstant die Gasversorgung in Zukunft aussieht? Manchmal muss ihn seine Familie bei seinem Eifer bremsen, lässt Wendt im Gespräch durchblicken. Trotzdem hat er, wie von der Regierung empfohlen, einen Nahrungsvorrat für zwei Wochen angelegt, mit Konserven, Grundnahrungsmitteln und Getränken. Eine Batterie speist im Ernstfall die Notstromversorgung des Hauses.

Seit einigen Jahren ist Wendt aber regelmäßiger Teilnehmer von Workshops und Survivalcamps. Einmal nahm er auch seinen zwölfjährigen Sohn mit, als es um das neuntägige Überleben in der Wildnis Nordschwedens ging. Im Schnee.

Würde er auch einen Bunker anlegen, um sich zu schützen?

Weiterlesen

x