Otterberg Nach Brandanschlägen auf kritische Bürger – Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Eines der ausgebrannten Fahrzeuge.
Eines der ausgebrannten Fahrzeuge.

Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat nach Brandanschlägen auf die Autos der Otterberger Stadträtin Birgit Markus (Grüne) sowie von zwei Angestellten von Landesforsten die Ermittlungen zu den Vorfällen eingestellt. In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember hatten in kurzen Abständen zwei Autos in Otterberg gebrannt. Im Fall der Grünen-Stadträtin Markus schlugen die Flammen des brennenden Autos schon auf das Haus des Ehepaares Markus über. Die Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern. Markus und ihr Mann kamen mit einem Schrecken davon. Der Sachschaden der Brände betrug insgesamt 120.000 Euro.

Die Betroffenen hatten in der Vergangenheit mehrfach öffentlich auf illegale Erdarbeiten im Raum Otterberg und insbesondere auf dem Drehenthalerhof hingewiesen. Spätestens seit den Bränden liegt die Causa Drehenthalerhof auf dem Schreibtisch von Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Sie hatte kurz nach den Bränden ein Krisentreffen im Forstamt Otterberg einberaumt und den betroffenen Mitarbeitern ihre Unterstützung zugesagt.

Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ging kurz nach der Tat von Brandstiftung aus und leitete umfangreiche Ermittlungen zur Feststellung des Täters oder der Täter, sowie gegen Tatverdächtige ein. Diese Ermittlungen gegen konkrete Personen hätten jedoch nicht zu einem Tatnachweis geführt, teilt die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit. Sie habe die Ermittlungen deshalb am Mittwoch, den 5. Juni, eingestellt. Wenn neue Ermittlungsansätze bekanntwerden, werde man die Ermittlungen wieder aufnehmen.

Die Brände in Otterberg sind nicht die einzigen dubiosen Vorfälle, die sich in der Region in den vergangenen Jahren ereigneten. Schon länger sprechen Anwohner von einem Klima der Angst in dem Ort, wenn es um die öffentliche Kritik an Umweltdelikten geht. Bereits 2015 kokelten Brandsätze auf den Reifen von Martin Klußmeiers Auto, dem Ortsvorsteher des Drehenthalerhofs. Im Januar 2023 überfielen Maskierte Klußmeier auf dem Weg zur Arbeit und sprühten ihm Reizgas ins Gesicht. Kurz darauf landete eine Morddrohung in seinem Briefkasten. Klußmeier trat als Ortsvorsteher zurück. Auch nach den Bränden gab es rätselhafte Vorfälle auf dem Drehenthalerhof. So wurden im Januar diesen Jahres mehreren Nachbarn die Telefonkabel gekappt. Außerdem zerstörten Unbekannte mehrere Hochsitze im Otterberger Forst mithilfe von schweren Maschinen.

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