Saach blooß – die Dialektserie Pfälzisch für Profis: „Heirobbe“ ist eine Heidenarbeit

Was diese beiden Herren im Heuhaufen suchen, wissen wir nicht. Es scheint ihnen jedenfalls eine willkommene Ablenkung zum „Heiro
Was diese beiden Herren im Heuhaufen suchen, wissen wir nicht. Es scheint ihnen jedenfalls eine willkommene Ablenkung zum »Heirobbe« oder »Häärobbe« zu sein.

Wer schon einmal im Stall oder im Heuschober zum „Heirobbe“ oder „Häärobbe“ eingeteilt war, also wörtlich aus dem Pfälzischen übersetzt zum „Heurupfen“, der vergisst das nicht so schnell. Dabei wird nämlich auf sehr schweißtreibende Weise das getrocknete und festgestampfte Heu mit einem so genannten „Heurobber“ auseinandergezogen, um das Vieh füttern zu können. Der „Heurobber“ ist eine mit einem Widerhaken an der Spitze versehene etwa halbmeterlange Eisenstange mit Griff, wie Horst W. Müller aus Birkenheide schreibt.

Leser Helmut Fehrentz aus Erdesbach nennt das Werkzeug einen „Krappen“ und ergänzt: Die Arbeit „war nicht leicht und ein Kind war kräftemäßig schnell am Ende“. Der Spruch „der stellt sich aa wie e Hinkel beim Heirobbe“ geht also auf diese anstrengende Arbeit zurück – und nicht einfach auf die Heu-Ernte, wie wir am vergangenen Wochenende in der Dialektserie „Saach blooß“ geschrieben hatten (weil wir nie „Hää gerobbt“ haben): De Karl hot sich noch nie e Bää rausgerobbt. Man lernt in Sachen Landwirtschaft immer dazu.

In der nächsten Folge wollen wir es dann ganz ohne agrikulturellen Bezug beißen lassen. Es wird um die Redensart „e Gebiss hawwe“ gehen, die nichts mit fehlenden Zähnen zu tun hat, sondern etwas mit Juckreiz. Wir fragen also unsere Leserinnen und Leser: Wer kennt den Spruch? Was gibt’s noch für Redensarten zu „beiße“? Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften zu „e Gebiss hawwe“ und zur Frage „Wer beißt wen?“ per E-Mail an saachblooss@rheinpfalz.de oder an RHEINPFALZ am SONNTAG, Saach blooß, Amtsstraße 5-11, 67059 Ludwigshafen.

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