Ukraine-Krieg Pistorius in Ramstein: Zwölf Panzerhaubitzen für Ukraine

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Freitag vor Journalisten in Ramstein.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Freitag vor Journalisten in Ramstein.

Der Kampf der Ukraine gegen den Aggressor Russland werde nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden entschieden. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande des Treffens der Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein nahe Kaiserslautern. Um die Ukraine am Boden stärker zu unterstützen, liefere Deutschland zwölf Panzerhaubitzen, kündigte Pistorius an. Die Kosten von 150 Millionen Euro hierfür seien im Bundeshaushalt eingeplant. Die Hälfte der Geschütze werde noch dieses, die andere Hälfte nächstes Jahr geliefert.

Luftverteidigung bleibt Schwerpunkt

Allerdings: Die Offensive Russlands auf die Ukraine aus der Luft sei aktuell die stärkste seit Beginn des Kriegs vor zweieinhalb Jahren. „Russland greift immer unterschiedsloser zivile und militärische Ziele an“ und zeige keinerlei Bereitschaft, diese Aggression zu beenden, kritisierte Pistorius. Daher bleibe die Luftverteidigung auch der Schwerpunkt im Kampf der Ukraine gegen Russland. Ähnlich hatte sich kurz zuvor die ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ramstein geäußert und seine Verbündeten gemahnt, Luftabwehrsystemen nicht nur anzukündigen, sondern diese auch zu liefern. So wie es in Washington beschlossen worden war, betonte auch Pistorius.

Pistorius: Haltung Deutschlands zu Langstreckenraketen unverändert

Selenskyjs Wunsch nach der Lieferung von Langstreckenraketen, um diese auch für Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, erteilte Pistorius indes weiter eine Absage. Die Haltung der Bundesregierung hierzu sei unverändert.

Nach gut sieben Milliarden in diesem Jahr unterstützt Deutschland die Ukraine im kommenden Jahr wohl lediglich mit vier Milliarden Euro. Das sieht zumindest der Bundeshaushalt vor. Pistorius verteidigte die geringeren Mittel. Nach den USA sei Deutschland der tatkräftigste Unterstützer der Ukraine, kein anderes EU-Land habe sich schon auf eine so hohe Hilfssumme für 2025 festgelegt. Ein internationaler Kredit soll die Lücke schließen, das Geld hierfür soll aus eingefrorenem russischem Vermögen stammen.

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