Berlin Studie: Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland rückläufig

Der Anteil der Menschen, die mit der verfassungsmäßigen Demokratie zufrieden sind, stieg der Studie zufolge in Ostdeutschland vo
Der Anteil der Menschen, die mit der verfassungsmäßigen Demokratie zufrieden sind, stieg der Studie zufolge in Ostdeutschland von 65 auf 90 Prozent.

Die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie in Deutschland ist laut einer Studie in den vergangenen beiden Jahren gestiegen. Rechtsextreme Einstellungen sind teils deutlich zurückgegangen. Das ergab eine repräsentative Studie, die das Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig am Mittwoch in Berlin vorstellte. Zugleich seien jedoch der Hass auf Migrantinnen und Migranten, Frauen sowie Musliminnen und Muslime in Deutschland angestiegen und weit verbreitet.

Angst vor „Überfremdung“

Die Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen ist besonders in Ostdeutschland rückläufig. Laut Studie zeigten zwei Prozent der Ostdeutschen ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild; 2020 waren es noch rund 20 Prozent. „Der Osten sticht diesmal in diesem Bereich nicht mehr gegenüber dem Westen hervor“, erklärte Studienleiter Elmar Brähler.

Unterschiede gibt es aber bei der Ablehnung von Menschen, die als „anders“ empfunden werden. Der Prozentsatz der „manifest ausländerfeindlich Eingestellten“ stieg im Vergleich zu 2020 in Ostdeutschland von 27,8 Prozent auf 31 Prozent, während er in Westdeutschland von 13,7 Prozent auf 12,6 Prozent sank. 40 Prozent der Ostdeutschen gaben an, Deutschland sei aus ihrer Sicht „durch die vielen Ausländer überfremdet“. In Westdeutschland sahen das 23 Prozent so.

Demokratiezufriedenheit steigt

Der Anteil der Menschen, die mit der verfassungsmäßigen Demokratie zufrieden sind, stieg der Studie zufolge in Ostdeutschland von 65 auf 90 Prozent. Bundesweit liegt die Zustimmung bei 82 Prozent. Studienleiter Oliver Decker wies zugleich darauf hin, dass aber nur die Hälfte der Befragten mit der demokratischen Alltagspraxis einverstanden sind: „Die hohe Zufriedenheit mit der Staatsform geht offenbar mit dem Gefühl einher, dennoch keinen politischen Einfluss zu haben.“ Die Leipziger Forscher führten ihre Autoritarismus-Studie zum elften Mal durch.

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