Plagiatsverdacht Uni Frankfurt untersucht Doktorarbeit von Springer-Chef Döpfner

Springer-Chef Mathias Döpfner war früher unter anderem Musikkritiker bei der FAZ.
Springer-Chef Mathias Döpfner war früher unter anderem Musikkritiker bei der FAZ.

Die Goethe-Universität in Frankfurt hat damit begonnen, die Doktorarbeit von Springer-Chef Mathias Döpfner auf Plagiate hin zu überprüfen.

Eine Prüfkommission sei eingerichtet worden, sagte ein Sprecher der Hochschule am Freitag. Die Prüfung daure noch an. Die Universität nehme die „Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis sehr ernst“. Weitere Angaben wurden zu dem Vorgang nicht gemacht.

Döpfner hatte im Jahr 1990 mit seiner Arbeit mit dem Titel „Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen – eine kritische Analyse“ promoviert. Nach Informationen des „Spiegel“ forderte Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder die Universität im Februar zu einer formellen Untersuchung auf, weil Döpfner in seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben soll.

Dem österreichischem Plagiatsjäger Stefan Weber zufolge soll die Dissertation 28 verdächtige Stellen enthalten. Döpfner äußerte sich gegenüber dem „Spiegel“ nicht im Detail. Er sei über den Vorgang informiert, teilte der Springer-Verlag dem Magazin mit. Döpfner habe „volles Vertrauen in die Arbeit der Kommission der Universität Frankfurt“.

Laut den im „Spiegel“ zitierten Angaben der Plagiatssucher Stefan Weber und Martin Heidingsfelder geht es dabei nicht zuletzt um den Umgang Döpfners mit einer 1938 an der Universität Heidelberg eingereichten Dissertation, bei der sich Döpfner ohne Quellenangabe ausgiebig bedient habe. Weber spricht in diesem Zusammenhang von einem „Strukturplagiat“.

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