Energie Verdi gegen günstigen Strompreis nur für Industrie

Branchen wie die Zementindustie benötigen viel Energie.
Branchen wie die Zementindustie benötigen viel Energie.

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert Forderungen nach einem staatlich subventionierten verbilligten Strompreis für besonders energieintensive Unternehmen. Er sei gegen eine „massive Energiepreis-Subventionierung nur für die Schwerindustrie“, sagte der wiedergewählte Verdi-Vorsitzende Frank Werneke am Dienstag beim Bundeskongress seiner Gewerkschaft. Auch private Haushalte, andere Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime müssten unterstützt werden. Werneke sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die bis kommenden April befristeten Preisbremsen für Strom und Gas zu verlängern und „nachzuschärfen“.

Sorge vor Standortverlagerungen

Wernekes Äußerungen zeigen, dass es im Gewerkschaftslager beim Thema Industriestrompreis einen Konflikt gibt. Industriegewerkschaften wie die IG Metall und die IG BCE fordern diesen seit Monaten, auch im Verein mit den betroffenen Branchenverbänden. Die Befürworter eines Industriestrompreises warnen dabei vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und der drohenden Verlagerung von Standorten und Arbeitsplätzen ins Ausland.

In der Bundesregierung ist das Thema umstritten. Grüne und die SPD-Fraktion sind dafür, dass der Strompreis für energieintensive Unternehmen befristet abgesenkt wird. Die FDP und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnen solche Pläne ab.

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